Citys Meisterfeier: Liverpool als "unglaublicher Kontrahent"

Pep Guardiola fand lobende Worte für den unterlegenen Tabellenzweiten. Klopp wollte aber ebenfalls feiern.

Englands neuer und alter Fußballmeister Manchester City hat die erfolgreiche Titelverteidigung in der Premier League noch am Sonntag zu Hause mit den eigenen Fans gefeiert. Nach der Rückkehr vom entscheidenden letzten Saisonsieg in Brighton (4:1) lud der Club seine Anhänger ins heimische Etihad-Stadion, um den sechsten Meistertitel der Vereinsgeschichte zu feiern.

Mannschaft und Trainer ließen sich von den Fans feiern, reckten die Premier-League-Trophäe in den Nachthimmel von Manchester und sangen mit dem Anhang Songs der Beatles und von Oasis. Konfetti regnete auf die Champions herab, auf dem Dach des Stadions zündete ein Feuerwerk. Laut englischen Medien will der Club die erfolgreiche Titelverteidigung am 20. Mai noch ausgiebiger mit einer Parade durch die Stadt feiern.

City hatte sich in einem der spannendsten Titelkämpfe in England seit Jahren knapp mit einem Zähler Vorsprung gegen Liverpool durchgesetzt. 98 zu 97 Punkte lautete die Ausbeute - beide Teams wären in anderen Saisonen damit überlegen Champion geworden. City gewann am Ende 14 Spiele in Folge, Liverpool neun. Auf der Meisterfeier am Sonntagabend würdigte Trainer Pep Guardiola den Verfolger. "Wir hatten einen unglaublichen Kontrahenten diese Saison, Glückwunsch an Liverpool für diese unglaubliche Saison", sagte der Katalane.

"Härtester Titel" für Guardiola

Für den ehemaligen Barcelona- und Bayern-Chefcoach war es "bei weitem der härteste Titel, den ich in meiner Karriere gewonnen habe." Zu Beginn des Jahres hatte Liverpool noch sieben Punkte Vorsprung auf den Titelverteidiger gehabt, kassierte dann aber in Manchester die einzige Saisonniederlage und spielte einige Male unentschieden, was den "Citizens", die insgesamt viermal verloren, eine Aufholjagd ermöglichte. Für Ilkay Gündogan, einem der Torschützen in Brighton, fühlte sich der Titel deshalb "in vielerlei Hinsicht noch besser an".

City könnte nach dem Erfolg im Ligacup mit dem Sieg im FA-Cup gegen Watford am Samstag das nationale Triple schaffen. Liverpool könnte sich ebenfalls noch trösten: Am 1. Juni geht es im Finale der Champions League gegen Tottenham um die begehrteste Trophäe im europäischen Club-Fußball. Da muss Jürgen Klopp auch einen Makel ausräumen. Der seit 2015 für Liverpool arbeitende Deutsche wartet weiter auf den ersten Titel mit den "Reds".

Liverpools großartige Saison

Klopp wollte die Leistungen seines Teams am Sonntag ebenfalls gefeiert wissen. Nach dem 2:0 gegen Wolverhampton freute er sich, dass nicht nur seine beiden Stürmer Sadio Mane und Mohamed Salah mit jeweils 22 Toren den Goldenen Schuh als beste Torschützen erhielten. Auch sein früherer Dortmunder Schützling Pierre-Emerick Aubameyang, der für Arsenal ebenfalls 22 Mal traf, wird mit der Trophäe ausgezeichnet. "Cool, das sind alles meine Spieler", bekräftigte Klopp.

Man werde nächste Saison wieder angreifen, den ersten Meistertitel seit 1990 einzufahren, so das Motto in Liverpool. Dafür müsse man aber "sehr, sehr knapp an der Perfektion sein", so Klopp. "Solange City mit ihrer Qualität, ihrer Power, der Finanzkraft und all dem da ist, ist es schwer, an ihnen vorbeizuziehen. Das ist klar", meinte der 51-Jährige. Liverpool habe dies heuer zum ersten Mal versucht. Dafür sei die Ausbeute nicht schlecht. "Es ist enttäuschend, es ist kein wunderbarer Moment. Aber wir werden Zeit haben, zu realisieren, wie großartig diese Saison war", betonte Klopp. Als Trostpflaster winkt immerhin der Gewinn der Königsklasse.

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