Warum Salzburg in der Champions League schon von mehr träumen darf

Salzburg hat es schon wieder getan, hat mit dem 1:1 in London erneut gegen ein europäisches Top-Team ein Ausrufezeichen gesetzt. In Gruppe E liegt der österreichische Meister mit zwei Punkten auf Platz drei hinter AC Milan (4) und Dinamo Zagreb (3). Warum es dennoch sehr realistisch ist, dass Salzburg erneut zumindest international überwintert – dazu würde Platz drei reichen –, oder es gar wie im Vorjahr in die Top-Zwei und damit ins Achtelfinale der Champions League schafft:
Punkte gegen die Topteams sind Gold wert
Salzburg hat die ersten zwei Partien gegen die vermeintlich stärkeren Teams aus der Gruppe, Milan und Chelsea, gespielt und jeweils gepunktet. Vor allem in London war damit nicht zu rechnen. „Wir haben gegen zwei Weltklasseteams Punkte geholt. Das ist richtig cool“, befand auch Trainer Matthias Jaissle. „Hätte mir das vorher wer gesagt, hätte ich das unterschrieben.“ Mit Dinamo Zagreb wartet am 5. und 11. Oktober zweimal in Folge eine lösbare Aufgabe, Salzburg gilt gegen die Kroaten als Favorit, vor allem zu Hause. „Wir können daheim jeden schlagen, auch Dinamo Zagreb. Und das ist unser Ziel“, erklärte Nicolas Seiwald.
Entwicklung: Salzburg jetzt auch hinten stark
Gegen Chelsea hat Salzburg auch ein neues Gesicht gezeigt. Konnte man Milan noch mit spielerischen Mitteln ärgern, war es in London die Leidenschaft, die zum Punkt geführt hat – speziell in der Verteidigung. Kapitän Andreas Ulmer: „Wir haben fast alles verteidigt und gekämpft bis zur letzten Minute.“ Die Abwehr galt in der Vergangenheit oft als Achillesferse der Salzburger. Spätestens seit der Partie in London ist jedoch klar: Salzburg kann auch auf allerhöchstem Niveau verteidigen. Obwohl gegen Chelsea mit Max Wöber und Oumar Solet die Stamminnenverteidigung gefehlt hat.
Okafor – der Mann für die wichtigen Momente
Nach dem Abgang von Karim Adeyemi war die große Frage: Wer wird Salzburgs neuer Torjäger? Große Hoffnungen wurden in Fernando gesetzt. Der liefert auch, für die wichtigen Treffer sorgt aber ein anderer: Noah Okafor. Der Schweizer hat nach seinem Tor gegen Milan auch gegen Chelsea zugeschlagen. „Gegen so einen Gegner zu treffen, macht mich natürlich extrem stolz.“ Der 22-jährige Schweizer entwickelt sich zum Mann für die besonderen Momente. Schon vergangene Saison hat er Salzburg am letzten Spieltag der Gruppenphase zum 1:0 gegen Sevilla und damit ins Achtelfinale geschossen.

Jüngstes Team lernt von Spiel zu Spiel dazu
Dass Salzburg die besten Teams Europas ärgern kann, ist mittlerweile bekannt. Man darf dabei aber nicht außer Acht lassen, dass Salzburg – wie im Vorjahr – den jüngsten Kader aller 32 Champions-League-Starter hat. „Das ist etwas Besonderes“, strich Jaissle hervor. Ein Team, das sich von Spiel zu Spiel weiterentwickelt.
Der Trainer weiß, worauf es ankommt
Die Gefahr abzuheben besteht in Salzburg nicht. Dafür sorgt Matthias Jaissle. „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen“, sagt der 34-jährige Deutsche. Vom Achtelfinale will er noch nichts wissen, die Tabelle interessiert ihn nicht. Selbst an Zagreb denkt er noch nicht. Der Fokus ist auf Rapid gerichtet und dann freut er sich „auf ein paar freie Tage“ in der Länderspielpause.
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