„Der nächste Schritt näher an die Unsterblichkeit“, schrieb der Guardian. Tatsächlich war es eine Machtdemonstration von Manchester City im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid. Der 4:0-Erfolg der „Skyblues“ hat Fußball-Europa in Staunen versetzt. Seit 23 Spielen ist ManCity ungeschlagen, das Triple aus Meisterschaft, FA-Cup und Champions League ist in Reichweite.
Die Mannschaft scheint auf dem bisherigen Höhepunkt der Ära Guardiola (seit 2016), jetzt fehlt nur noch die Krönung. Mit einem Sieg im Finale am 10. Juni in Istanbul gegen Inter Mailand will man sich den ersten Titel in der Champions League holen.
Fünf Gründe, warum ManCity derzeit das beste Team der Welt ist.
Der Trainer: Guardiola, der Perfektionist
Er ist Fußballlehrer, Philosoph und Mastermind – und vor allem ist er ein Perfektionist. Pep Guardiola gilt seit gut einem Jahrzehnt als einer der besten Trainer der Welt.
Mit Barcelona wurde er dreimal Meister und holte zwei Mal die Champions League. Mit den Bayern blieb ihm ein Erfolg in der Königsklasse verwehrt. Mit City auch – noch. Wie nahe sein Team gegen Real an der Perfektion war, zeigt, dass selbst er nichts auszusetzen hatte: „Ich weiß nicht warum, aber ich habe gerochen, dass die Mannschaft bereit war, auf diesem Level zu spielen.“
Der Torjäger: Haaland, das letzte Puzzleteil
Gegen Real blieb er ausnahmsweise ohne Torerfolg, dennoch ist und bleibt er der beste Torjäger der Gegenwart. Erling Haaland bricht einen Rekord nach dem anderen, hält in dieser Saison bei 52 Treffern in 49 Spielen. Es scheint, als sei der Ex-Salzburger das letzte Puzzleteil, das City zum ganz großen Glück – dem Champions-League-Titel – gefehlt hat. Er trifft fast immer. Und wenn nicht, wie zuletzt gegen Real, dann öffnet er zumindest die Räume für die Mitspieler.
Vom Tormann bis zum fünften Spieler auf der Ersatzbank – es weiß jeder einzelne ganz genau, was er tut. Keine Mannschaft setzt den Gegner so unter Druck, bei keinem anderen Team läuft der Ball so schön durch die eigenen Reihen. Und bei keiner anderen Mannschaft schaut das ganze auch noch so leicht aus. Pep Guardiola hat sein Dream-Team gefunden und geformt.
Zur kollektiven Stärke kommt die individuelle Qualität. Tormann Ederson gehört zu den besten seiner Zunft. In der Abwehr gilt 75-Millionen-Mann Ruben Dias als Star. Gegen Real konnte aber auch Routinier Kyle Walker glänzen. Als Madrids Supersprinter Vinicius Junior den Turbo zündete, zeigte ihm Walker, wo der Hammer hängt.
Das Herzstück ist aber das Mittelfeld. Ob Kevin De Bruyne mit seinem Zauberfuß, Ilkay Gündogan oder der Doppeltorschütze gegen Real, Bernardo Silva – hier drängt sich jede Menge Weltklasse auf engstem Raum. Dennoch hat jeder Einzelne Platz zu glänzen. Wie zuletzt auch Jack „die Wade“ Grealish. Der Edeltechniker, der 2021 für 117 Millionen Euro kam, blüht im bärenstarken Mittelfeld immer mehr auf.
Das Geld: Millionen aus Abu Dhabi
Aber Erfolg ist nicht billig. Die nötigen Millionen kommen aus Abu Dhabi, Klub-Eigentümer Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan hat seit seinem Einstieg 2008 nur ein Ziel – den Titel in der Königsklasse. Ob auf dem Weg dorthin alles ordnungsgemäß ablief, ist fraglich. Aktuell läuft ein Verfahren gegen den Klub, weil die Premier League wegen Verstößen gegen die Finanzregeln geklagt hat.
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