Champions League: Sturm Graz verabschiedet sich mit einem Sieg

Sturm-Kapitän Gorenc Stankovic.
Sturm Graz gewann das Rückspiel gegen Bodö Glimt 2:1, muss aber in die Europa League.

Nach dem 0:5 bei Bodö Glimt haben sich so manche bei Sturm alter, abgedroschener Phrasen bedient, wie „im Fußball ist alles möglich.“ Natürlich war es fast unmöglich, doch noch in die Ligaphase der Champions League einzuziehen – nach so einem Rückstand hat dies in europäischen Bewerben noch nie ein Team geschafft. Österreichs Meister war auch ein schönes Stück vom Wunder entfernt, tankte mit einem verdienten 2:1-Heimsieg Selbstvertrauen.

In Klagenfurt tummelten sich am Nachmittag  rund 170 norwegische Fans. Fans, die von ihrem Klub schwärmten und viel erzählten. Vor allem über Zeiten, in denen der Klub noch zweitklassig war –  vor sieben Jahren. „Damals mussten die Spieler ihre Trikots mit heim nehmen und  selber waschen“, erzählt der in Gelb gewandete Fan Christian.  Jetzt lebt die rund 40.000-Einwohner-Stadt Bodö vom Vorzeigeklub. „Wir sind alle stolz auf den Verein.“ So stolz, dass in der Vorsaison 7.000 zum Match bei Manchester United mitflogen. 

Und jetzt warten ganz große Kaliber in der Champions League auf Bodö Glimt. Und auch ein Wunsch der Sturm-Fans  wurde erfüllt. Es hing wieder ein Transparent, wo man Graz als Heimatspielstätte fordert – die Europa League darf man nun in Graz spielen. Nicht mehr dort spielen wird  Johnston, der auch gestern nicht mehr von Trainer Jürgen Säumel nominiert wird, der Verteidiger wechselt zu Derby.

Unter dem Motto „weil es eh schon wurscht ist“ warf Sturm vom Start weg angetrieben von den treuen, lautstarken Fans (insgesamt kamen 9.100) alles nach vorne. In der  siebenten  Minute verfehlte ein Schuss von Horvat nur knapp das Ziel. Allmählich verpuffte aber der Offensivdrang, nach einer Viertelstunde war sowieso alles endgültig vorbei. Mathias Jörgensen, der einfach zu viel Platz hatte, traf zur Führung für die Norweger. Der Pass kam von Hauge, der zuvor Gorenc-Stankovic und Malic stehen ließ. Zwei Minuten später landete der Ball erneut im Netz, Höghs Tor wurde aber wegen einer Abseitsstellung aberkannt. 

Nach exakt einer halben Stunde traf erneut ein Norweger. Zur Freude der Sturm-Fans trug der aber eine schwarze Wäsch’. Horvat  scheiterte zunächst an Goalie  Haikin, aber Seedy Jatta stand goldrichtig und staubte ab. Kurz darauf traf Jatta per Kopf nur die Stange, jetzt war wieder feuer im Spiel, bis zur Pause kamen beide Teams zu Möglichkeiten, die Norweger waren um einen Tick besser, weil sie perfekt aufrückten – fast wie in einer Choreografie. 

Nach der Pause hatte Chukwuani eine Chance, der Ball landete aber anstelle bei Jatta bei Tormann Haikin. Pech hatte Böving, der für Sturms zweiten Stangentreffer sorgte, den Nachschuss von Horvat blockte Nielsen. der durchaus verdiente Siegestreffer fiel doch noch, der eingewechselte  Tim Oermann  erzielte in der 73. Minute sein erstes Tor für die Steirer. Die Gäste vergaben aber noch Topchancen. 

Als Trostpreis bekommt Sturm rund 4,3 Millionen Startgeld für die Europa League, die acht Gegner erfährt man am Freitag. 

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