Nach Champions-League-Pleite von Sturm: "Schwer, das zu vergessen"

Bitte umsteigen: Die Grazer werden zu 99,999999 Prozent in die Europa League wechseln
Jon Gorenc Stankovic war nach dem bitteren 0:5 in Norwegen gegen den norwegischen Meister Bodö/Glimt den Tränen nahe. "Es wird richtig schwer, dieses Spiel zu vergessen", sagte der Sturm-Kapitän im Canal+-Interview. "Aber wir müssen trotzdem weitergehen", fügte der Mittelfeldmotor des österreichischen Meisters hinzu. "Wir haben zu billige Tore bekommen", war seine erste Analyse der klaren Niederlage auf norwegischem (Kunst-)Rasen. "Die haben fast jeden zweiten Ball gewonnen und sind gegen unsere letzte Linie gelaufen. Wir müssen uns hinten verbessern, das war richtig schlecht verteidigt", kritisierte er.
Verteidiger Emir Karic wiederum haderte mit vergebenen Chancen der Sturm-Offensive: "Wir waren nicht so schlecht im Spiel und müssen eigentlich auch Tore machen. Die haben halt aus ihren drei Chancen drei Tore gemacht", betonte er die Effektivität von Bodö/Glimt. "Wir haben uns vorgenommen, die zweite Halbzeit zu gewinnen. Aber das war gar nichts. Wir haben das Fußballspielen komplett aufgehört, und wenn wir ehrlich sind, sind wir mit dem 0:5 noch gut bedient."

Torhüter Christensen musste fünfmal hinter sich greifen
"Wollen uns erhobenen Hauptes verabschieden"
Die Gastgeber hatten sichtlich mehr Ballbesitz, waren bei Angriffen schnell und zahlreich vor dem Grazer Tor. Wie Kapitän Stankovic erwähnte, gewannen die Norweger fast alle zweiten Bälle. "Bodö/Glimt hat unser Pressing immer ausgespielt", sagt Karic. "Wir waren allgemein in den Duellen viel zu leicht. Das war viel zu wenig."
Die Aussicht auf die Champions-League-Ligaphase ist nicht in weite Ferne gerückt - sie ist so gut wie unmöglich. Auch wenn man in der Mannschaft nicht von einer aussichtslosen Situation ausgehen will. "Wir gehen ins Rückspiel, um es zu gewinnen. Was rauskommt, steht in den Sternen", sagt Karic. "Wir wollen uns erhobenen Hauptes verabschieden."
"Klar die Grenzen aufgezeigt"
"Es gibt nichts schönzureden", gibt Trainer Jürgen Säumel zu. Bodö/Glimt habe Sturm "klar die Grenzen aufgezeigt". Irgendwann in der zweiten Halbzeit sei ihm klar geworden, dass es hier im hohen Norden nichts zu holen gibt. "Defensiv waren wir immer einen Schritt zu spät, sie sind zu leicht in den Strafraum gekommen."
Man werde die Niederlage "richtig analyiseren", sagt der Coach. "Das wird uns aber auch nicht von unserem Weg abbringen. Ich weiß, was in der Mannschaft steckt. Wir haben ein ganz anderes Gesicht, das werden wir auch wieder zeigen."
Sportchef Michael Parensen gibt zu, dass alles andere als eine Niederlage an diesem Mittwochabend unrealistisch war. "Wir haben verdient verloren, auch in der Höhe. Dass es hier schwer werden kann, war klar. das haben andere Mannschaften schon erlebt.
Die Niederlage ändere nichts an dem Plan, die Offensive zu verstärken. Es sei schade, das Ziel Champions League wohl nicht zu erreichen. "Da gibt es immer große Spiele. Das müssen wir höchstwahrscheinlich heuer in der Europa League machen. Auch da gibt es tolle gegner und wir können wichtige Erfahrungen sammeln."
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