Wie Salzburg im "Finale" gegen Benfica Nägel mit Köpfen machen will

Wie Salzburg im "Finale" gegen Benfica Nägel mit Köpfen machen will
Salzburg empfängt Benfica Lissabon zum „Finale“ um Platz drei. Warum der österreichische Serienmeister gute Karten hat, um auch im Frühjahr international vertreten zu sein.

25 Pflichtspiele hat Salzburg in dieser Saison bereits absolviert, die meisten Kicker haben zusätzlich noch Länderspiele in den Beinen. Doch bevor es in die wohlverdiente Winterpause geht, wird es für Österreichs Winterkönig noch einmal ernst. In der Champions League ist heute Benfica Lissabon zu Gast, es geht um Platz drei und somit den Umstieg in die Europa League. „Der Akku ist noch voll“, verspricht Edeltechniker Luka Sucic mit einem Grinsen und voller Vorfreude im Gesicht. Volle Akkus wird es auch brauchen, denn das letzte Spiel des Jahres ist ein ganz wichtiges. Vielleicht sogar das Wichtigste des Jahres, jedenfalls eines mit Final-Charakter.

Mehr lesen: Salzburg setzt auf einen neuen Trumpf

Die Salzburger spielen zum fünften Mal in Folge in der Königsklasse, bislang haben sie es in der Gruppenphase immer zumindest auf Platz drei geschafft und damit europäisch überwintert. Auch heuer stehen die Chancen gut, dass man Platz drei absichern und im Frühjahr in den Finalrunden-Play-offs der Europa League spielen kann. Was für ein Überwintern der Salzburger auf internationalem Parkett spricht, und was dagegen.

Die Ausgangslage: Salzburg darf sogar knapp verlieren

Salzburg reicht jeder Sieg und jedes Remis, um Platz drei zu behaupten. Dank des 2:0-Erfolges in Lissabon reicht sogar eine knappe Niederlage mit einem Tor Differenz. Für Trainer Gerhard Struber ist das aber kein Grund, einen Taschenrechner einzupacken, oder gar auf ein Unentschieden zu spielen. „Wir wollen gewinnen.“ Für ihn wird das Finale auch zur Kopfsache. „Wir müssen für die Jungs ein mentales Drehbuch schnitzen, damit sie voller Elan reingehen mit einem Mindset, dass wir mehr zu gewinnen, als zu verlieren haben.“

Krank: Schlager und Ulmer fraglich

Andreas Ulmer meldete sich am Tag vor dem Spiel krank, wird heute wohl fehlen. „Es schaut nicht gut aus“, verriet Struber. Besonders bitter: Mit Ulmer würde der dritte Linksverteidiger ausfallen (Terzic verletzt, Guindo nicht für die CL gemeldet). Amar Dedic müsste die Seiten wechseln, Leandro Morgalla rechts verteidigen. Beim Abschlusstraining fehlte auch Keeper Alexander Schlager wegen einiger Krankheitsfälle in der Familie. Der Verein wollte kein Risiko eingehen und schottete den Tormann ab. Auch hinter seinem Einsatz heute steht ein Fragezeichen. Struber nahm es mit (Galgen-)Humor: „Wir haben aus den letzten Wochen sehr viel Erfahrung mit kurzfristigen Änderungen.“

Salzburg mit breiter Brust, bei Benfica brodelt es

Salzburg tankte beim 1:0 gegen Rapid Selbstvertrauen. Struber: „Wir sind uns unserer Power bewusst, wissen aber auch, dass wir unsere Werkzeuge richtig in die Hand nehmen müssen, um die Nägel richtig zu treffen.“ Benfica spielte gegen Farense nur 1:1, ist seit drei Spielen ohne Sieg. Trainer Roger Schmidt steht vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte in der Kritik. Was Struber wundert: „Er ist ein Trainer, der auf einer ganz breiten Klaviatur spielt.“

Die Qualität spricht für den Rekordmeister aus Portugal 

Benfica kommt mit den argentinischen Weltmeistern Angel di Maria und Nicolas Otamendi nach Salzburg. Struber: „Benfica ist ganz klar der Favorit. Sie waren im Vorjahr im Viertelfinale, sind sehr erfahren.“

Der 12. Mann soll zum X-Faktor werden

Struber hofft auch auf die Unterstützung der Fans, es sollen knapp 30.000 werden. „Sie können uns die zweite Luft geben. Speziell in 50:50-Momenten können sie der X-Faktor sein.“ Ganz voll wird das Stadion nicht sein: Der Gästesektor bleibt leer, weil die UEFA nach Pyrotechnik-Vorfällen in San Sebastian keine Benfica-Fans zulässt.

Kommentare