Königstreffen in der Königsliga: Die Giganten haben Probleme

Auf ein Neues: Vor neun Monaten setzte sich Reals Vinicius Junior (rechts Ruben Dias) erst im Elferschießen durch
Dieses Mal gibt das Duell Manchester City gegen Real schon im Play-off der Champions League. Die Briten sind nicht in Form, die Spanier haben interne Probleme und Ausfälle.

Es ist wohl das Königstreffen in der Königsliga. Das Duell zweier Klubs, die sich in den vergangenen drei Jahren abwechselnd die Krone aufsetzten.

Am Dienstag ist es wieder so weit: Manchester City trifft auf Real Madrid (21 Uhr, Sky/Reportage aus dem TV-Studio auf Seite 22). Allerdings bereits im Play-off, weil die beiden Klubs den direkten Sprung in die Top 8 und damit ins Achtelfinale verpassten. Der britische Meister musste sogar zittern, um überhaupt in die K.-o.-Phase zu kommen.

Favoritenrolle gibt es vor diesem Kracher normalerweise keine, dieses Mal darf man sie vielleicht Real zuordnen. Während der Klub des derzeit verletzten David Alaba die Tabelle der spanischen La Liga anführt, muss ManCity in der Premier League sogar um die Qualifikation für die nächste Champions-League-Saison bangen. Und die letzten Leistungen geben keine Empfehlungen ab: Im FA-Cup zitterte man sich am Samstag beim Drittligisten Leyton Orient mit viel Mühe ins Achtelfinale, nach 0:1-Rückstand wurde 2:1 gewonnen.

Trainer Pep Guardiola schonte Erling Haaland und weitere Stars, die aber eine Woche zuvor sehr wohl auf dem Feld gestanden waren, als man eine 1:5-Liga-Watsche bei Arsenal einfing.

Real kam im Stadtderby gegen Atletico zu einem 1:1, hat aber Probleme in der Defensive. Denn mit Alaba, Antonio Rüdiger, Dani Carvajal und  Eder Militão fehlen viele Stützen. Und vorne brodelt es, in der Copa del Rey krachten vergangenen Mittwoch beim 3:2 gegen Leganes Luka Modric und Vinicius Junior aneinander. Auch Trainer Carlo Ancelotti nahm Stellung: „Ich sage es ganz klar: Man muss immer auf das hören, was Modric sagt. Wenn Modric spricht, müssen wir ihn respektieren“, sagte der Italiener, der aber Modric daraufhin gegen Atletico erst in der 80. Minute brachte. Mittlerweile sollen sich die Gemüter beruhigt haben.

Sollte Real Madrid nach Hin- und Rückspiel nicht das Achtelfinale erreichen, wäre es das erste Mal seit der Saison 1962/1963, dass der Hauptstadt-Club nicht unter den Top 16 Europas steht. 

Vorgeschichte

Die beiden Giganten trafen einander des Öfteren, in den vergangenen drei Jahren bereits vor dem Finale. Und immer konnte der Aufsteiger dann wenig später auch die Champions League für sich entscheiden.

Besonders heiß war es im Viertelfinale der Vorsaison, damals sicherte sich der regierende spanische Meister nach einem 3:3 in Madrid in Manchester erst im Elferschießen das Halbfinal-Ticket. Die Königlichen kamen bis ins Finale und schlugen dort Dortmund 2:0. Vor zwei Jahren war nach dem 1:1 im Halbfinale in Madrid alles offen, im Rückspiel zeigten die Cityzens eine Machtdemonstration und siegten 4:0. Das Finale gegen Inter wurde 1:0 gewonnen.

Ein Halbfinal-Duell gab es auch in der Saison 2021/2022, damals siegten die Madrilenen nach einem 3:4 in England vor eigenem Publikum mit 3:1 nach Verlängerung. Im Finale von Saint-Denis schlug Real mit Liverpool anschließend einen weiteren englischen Topklub mit 1:0.

Franzosen-Duell

Für Brisanz sorgt am Dienstag auch das erste Spiel um 18.45 Uhr – deshalb weil zwei Klubs aus einem Land aufeinandertreffen. Brest empfängt PSG, die Pariser putzten zuletzt Adi Hütters Monaco 4:1 und gewannen zehn Spiele in Serie. Dortmund will bei Sporting Lissabon aus der Krise finden, Juventus empfängt Eindhoven.

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