Vorletzte Hürde: Warum Salzburg gegen Brügge nur Außenseiter ist

FUSSBALL/ UEFA CL QUALIFIKATION: RED BULL SALZBURG - BRANN BERGEN
Vizemeister Salzburg empfängt in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League den belgischen Topklub Brügge und ist Außenseiter.

Zusammenfassung

  • Salzburg trifft als Außenseiter in der dritten Champions-League-Qualifikationsrunde auf Club Brügge und muss noch zwei Hürden für die siebente Teilnahme überwinden.
  • Brügge gilt mit höherem Marktwert und stärkerer Liga als Favorit, beide Teams haben jedoch Parallelen in der Kaderentwicklung und Champions-League-Erfahrung.
  • Salzburgs Saisonstart verlief durchwachsen, dennoch will Trainer Letsch mit mutigem Spiel eine gute Ausgangsposition schaffen.

Nach jahrelangem Warten ist Salzburg seit der Saison 2019/’20 Stammgast in der Champions League. Insgesamt elf Mal ist man spätestens im Play-off gescheitert, zuletzt war man aber sechs Mal in Folge in der Gruppenphase bzw. in der neuen Ligaphase mit dabei. Für den siebenten Streich muss die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch noch zwei Hürden überstehen. In der dritten Qualifikationsrunde kommt heute Club Brügge zum Hinspiel nach Salzburg (19 Uhr/live Servus TV). Im Erfolgsfall würden im Play-off die Glasgow Rangers oder Viktoria Pilsen warten.

Zunächst gilt die volle Konzentration jedoch Brügge. Warum der österreichische Vizemeister gegen den belgischen Außenseiter ist und was man vor dem Duell noch wissen muss.

Coach Thomas Letsch sieht viele Parallelen:

Über die Favoritenrolle spricht Trainer Letsch nicht gerne. „Ich habe gelesen, dass Brügge Favorit ist. Dann lasse ich das einmal so stehen.“ Er sieht ein Duell auf Augenhöhe – und viele Parallelen: „Brügge war zuletzt genau wie Salzburg immer in der Champions League. Sie verlieren auch jedes Jahr gute Spieler.“ Diesen Sommer verließen etwa De Cuyper (Brighton) und Talbi (Sunderland) den Klub für jeweils rund 20 Millionen Euro Richtung England. In der Königsklasse scheiterte Brügge im Vorjahr erst im Achtelfinale an Aston Villa.

Der Marktwert spricht für Club Brügge:

Brügge ist 19-facher belgischer Meister, der Kader des Teams von Coach Nicky Hayen hat einen Marktwert von 202 Millionen Euro (transfermarkt.at). Jener der Salzburger liegt im Vergleich nur bei 137 Millionen Euro. Der wichtigste Mann ist laut Letsch der belgische Teamspieler und Kapitän Hans Vanaken (32).

Die Liga in Belgien ist stärker als in Österreich:

Österreichs U21-Kapitän Nikolas Sattlberger wechselte vergangene Saison von Rapid zu Genk, spielte erst vor wenigen Tagen gegen Brügge (1:2). Die belgische Liga stellt er über die österreichische: „Die Top-6 sind Spitzenklubs. Es gibt individuell bessere Spieler, das Tempo und die Physis sind höher.“

Saisonstart bei Salzburg durchwachsen:

Eine starke Halbzeit gegen Brann Bergen, ein souveräner Auftritt gegen Regionalligist Dietach im Cup und der beinahe verpatzte Liga-Start in Ried (2:2) – ganz nach Wunsch ist Salzburg nicht in die Saison gestartet. Immerhin steht man fix zumindest in der Gruppenphase der Europa League. „Das ist sehr positiv“, sagt Letsch, „jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen.“ Brügge hat die Generalprobe verpatzt, verlor gegen Mechelen 1:2.

Hinten und vorne noch viel Luft nach oben:

Gegen Ried konnte Salzburg zuletzt erst in der Nachspielzeit eine Niederlage verhindern. Der Punkt konnte Letsch nicht zufriedenstellen. Die Leistung sah er allerdings ganz gut – genau wie Keeper Alexander Schlager: „Die Art und Weise, wie wir gegen Ried gespielt haben – wenn wir wieder so auftreten, können wir uns eine gute Ausgangsposition schaffen. Wir wollen von der ersten Sekunde an mutig nach vorne spielen.“

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