CL-Hit gegen Real: Liverpool wartet auf Sonnenschein

Anfield Road in Liverpool
Liverpool möchten sich im Champions-League-Hit gegen Real weiter aus der Krise schießen. Aber die Spanier kommen in Topform nach Anfield.

Dunkle Wolken über Liverpool. Ab und zu kommt auch die Sonne durch. „Here Comes The Sun“ würden die Beatles, die wohl berühmtesten Söhne der Stadt, singen. Das Wetter passt zur aktuellen Lage der Mannschaft von Trainer Arne Slot. Sechs Niederlagen in sieben Spielen haben für ein gewaltiges Donnerwetter gesorgt – dementsprechend groß war die Erleichterung, als man am Samstag mit einem 2:0 gegen Aston Villa wieder auf die Sonnenseite wechseln konnte. So kehrte zumindest ein bisschen Ruhe ein, bevor am Dienstag Real Madrid zum großen Hit in der Champions League an die Anfield Road kommt (21 Uhr/live Sky Sport Austria). Nicht weniger als 21 Titel haben die zwei Klubs gemeinsam in der Königsklasse geholt.

Ganz ruhig wird es in Liverpool jedoch nie. Dafür sorgte auch Kapitän Virgil van Dijk, der seinem Ärger nach dem wichtigen Sieg freien Lauf ließ. „Ich habe in den vergangenen Wochen ganz besonders gemerkt, dass es rund um uns eine Menge Unruhe gab, die man nicht kontrollieren kann und mit der man im Kollektiv umgehen muss. Einige Thesen da draußen waren lächerlich.“ So hätte man meinen können, Liverpool spielt gegen den Abstieg, tatsächlich liegt man zwar sieben Punkte hinter Leader Arsenal, ist aber nach wie vor auf einem Champions-League-Platz.

Der Niederländer wollte eine Sache klarstellen: „Wir gehen nicht auf den Platz, um Spiele zu verlieren. Wir gehen nicht auf den Platz, um nach den Spielen enttäuscht zu sein und unsere Fans zu enttäuschen. Wir gehen da raus, um uns den Arsch aufzureißen und Spiele zu gewinnen. Aber man kann nichts garantieren.“ Sein Rezept für die nächsten Wochen: „Wir müssen die Ruhe bewahren und weiterarbeiten. Nie zu weit runterziehen lassen und nie zu hoch schweben.“

Intensives Programm

Alle Probleme gelöst sind natürlich mit einem Sieg nicht. Die Gegner werden nicht leichter, nach Real Madrid wartet der Liga-Hit gegen ManCity. Erfolgsgarant gegen Aston Villa und Hoffnungsträger für die künftigen Spiele ist Mohamed Salah – der Mann, der für die Genieblitze zuständig ist. Der Ägypter erzielte am Wochenende seinen 250. Treffer im Trikot des FC Liverpool. „Das ist gigantisch“, schwärmte Trainer Arne Slot. „250 Tore zu schießen ist schon unglaublich – geschweige denn für einen Verein. So etwas sieht man heutzutage nicht mehr oft.“

Salah selbst freute sich vor allem über den „wichtigen Sieg“ vor dem Real-Spiel: „Ich bin froh, dass wir wieder in Tritt kommen.“ Die turbulenten letzten Wochen hätten ihn nicht wirklich überrascht, wie er betonte: „Ich habe von Anfang an gesagt, dass es für uns eine komplizierte Saison wird. Wir brauchen einfach Zeit, um uns anzupassen.“ Das gilt etwa für 125-Millionen-Euro-Neuzugang Florian Wirtz. Der Deutsche ist noch nicht ganz angekommen, saß zuletzt auf der Bank.

Alaba fehlt noch

Ob Real zum richtigen Zeitpunkt kommt? Auf jeden Fall kommen die Spanier mit einem ehemaligen Liverpool-Star auf der Bank. Xabi Alonso gewann mit den Reds 2005 die Champions League. „Die Dynamik in der Mannschaft ist gut“, sagte er vor dem Abflug. Zehn von elf Spielen haben die Königlichen in dieser Saison gewonnen. Ob David Alaba bald wieder mit von der Partie sein wird? Alonso sagte: „Alaba ist bald wieder fit“, nominierte ihn dann aber nicht für Liverpool.

Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Giganten gab es vor einem Jahr, damals siegte Liverpool daheim mit 2:0. Ein Ergebnis, mit dem die Reds auch diesmal sehr gut leben könnten.

Die Wolken sollen am Abend übrigens auflockern über Liverpool. Ob dann „Here Comes The Sun“ wieder in die Hitparade einsteigt? Oder doch eher „Hey Jude“? Obwohl die Beatles den Song nicht für Real-Star Jude Bellingham, sondern ursprünglich für John Lennons Sohn Julian geschrieben haben.

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