Spanische Fußballkunst in St. Pölten: Debakel für SKN gegen Atletico

Brasilianische Technik: Luany (l.) hatte ebenso wie Landsfrau Garbelini gegen den SKN Spaß.
Die neue Ligaphase der Champions League begann mit einer Demonstration von Barcelona: 7:1 gegen den FC Bayern. Der Mittwoch startete mit einem 6:2 von Real Madrid gegen AS Roma.
Zu Ende ging der Abend in der Königsklasse der Frauen mit einer Klassevorstellung von Atletico Madrid.
Das bislang letzte Opfer der spanischen Fußballkunst ist der SKN. In St. Pölten war Österreichs Serienmeister in der ersten Hälfte überfordert, am Ende setzte es ein 0:6-(0:4)-Debakel.

Unglaubliches Tempo
Nach nur 46 Sekunden hatte Torfrau Schlüter den ersten Volley zu halten.
Atletico spielte einerseits klassisch spanisch mit viel Technik und schönen Kombinationen nach vorne. Zusätzlich gab es aber auch eine Waffe, die vom SKN nicht zu entschärfen war: Das unglaubliche Tempo von Gio Garbelini.
In der 5. Minute lief die Brasilianerin nach einem Traumpass erstmals auf und davon. Auch der Abschluss der Mittelstürmerin war stark – 0:1.

Nach 18 Minuten war Garbelini im Konter enteilt, den Querpass der Teamspielerin verwertete die mitgesprintete Verteidigerin Medina zum 0:2.
Jetzt wäre es Zeit für eine Anpassung gewesen, aber Garbelini war noch einmal zu flott für die im gewohnten 4-3-3 hoch verteidigenden Wölfinnen, ihren abgewehrten Schuss staubte Landsfrau Luany ab (22.).

Umstellung der Defensive
Nach dem 0:3 versammelte Kapitänin Jennifer Klein ihr Team zum Krisen-Kreis. Ab sofort wurde tiefer und mit einer Fünferkette verteidigt, das half.
Aber nicht gegen einen Prachtschuss. Risa traf noch vor der Pause mit einem Direktschuss aus 20 Metern ins Kreuzeck zum deprimierenden 0:4-Zwischenstand (43.).
Sollte in der zweiten Hälfte des 20. Champions-League-Spiels in der NV-Arena ein historischer Abschuss wie das 0:7 gegen Lyon aus dem Jahr 2023 naherücken?
Die Gäste, die keinen Flug nach Wien organisieren konnten und deswegen über Prag angereist waren, schalteten zurück. Außerdem verteidigte der SKN aggressiver.
Das 0:5 fiel aus einem Elfmeter nach 87 Minuten, Fiamma hatte verwertet. In letzter Sekunde erhöhte sie auf 0:6.
Leichter wird es für St. Pölten nicht. Vor dem Heim-Highlight gegen Chelsea geht es noch nach Lyon, zum Rekordsieger der Champions League.
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