Champions League: PSG schnappt sich erstmals den Titel

Paris Saint-Germain ist erstmals in der Klubgeschichte Champions-League-Sieger. Durch einen 5:0-Finalsieg gegen Inter Mailand erklommen die Franzosen in München erstmals Europas Fußball-Thron. Und das 14 Jahre, nachdem der katarische Scheich und Investor Nasser Al-Khelaifi den Klub übernommen und sich diesen Titel als Ziel gesetzt hat.
Gelungen ist es nicht durch den Kauf von namhaften Stars, sondern durch einen Paradigmenwechsel. Ohne Stars wie Ibrahimovic, Messi, Mbappé oder Ramos, die alle schon in Paris groß abgecasht hatten, dafür aber mit einer Truppe von jungen hungrigen Toptalenten gelang nun der große Wurf. Mann des Spiels: Der erst 19-jährige Désiré Doué, der vor einem Jahr von Stade Rennes gekommen war.
Druck von Beginn an
Die Partie hatte mit einem Geschenk der Pariser begonnen. Direkt nach dem Anstoß schoss Vitinha den Ball diagonal ins Seitenout um einen Einwurf der Italiener auf Höhe des eigenen Strafraums zu erzwingen. Die Strategie dahinter? Man wollte die Italiener durch hohes Pressing gleich tief in deren eigener Hälfte unter Druck setzen. Dies gelang zwar nicht direkt in dieser Situation, doch eine Signalwirkung hatte die Aktion allemal. Die Folge: In der Anfangsphase spielte nur Paris und das perfekt – in allen Phasen. Im Ballbesitz zwang man Inter durch schnelles Kurzpassspiel zum Laufen. Und war der Ball einmal verloren, eroberte man ihn auf der Stelle durch intensives Gegenpressing zurück.
Unter diesem anfänglichen Dauerdruck waren selbst die abgezockten Italiener wie paralysiert. Und so sahen sie auch nur dabei zu, wie Désiré Doué nach gut elf Minuten mit einem perfekten Lauf in die Tiefe die Fünferkette aushebelte. Vitinha steckte den Ball ideal durch auf den erst 19-Jährigen, der einmal aufsah und den völlig freistehenden Hakimi fand. Der Marokkaner vollendete das Tor, das stark an perfekte Kombinationen aus der Wiener Stadthalle erinnerte, zum 1:0 (12.). Ein Start nach Maß für die Franzosen, aber beileibe kein Grund, einen Gang zurückzuschalten. Keine zehn Minuten später stand es 2:0, diesmal nach einem Bilderbuchkonter: Inters Barella wollte einen Eckball erzwingen, doch Pacho schnappte sich exakt auf der Linie den Ball. Über Kvaratskhelia und Dembélé kam der Ball zu Doué, der unhaltbar für Yann Sommer traf, weil Dimarco den Ball abfälschte (20.).
Wo war Inter?War das die Entscheidung? Zumindest in Hälfte eins kam Inter nicht zurück. Zwar ließen die Pariser ihre Untergebenen mit Fortlauf des ersten Durchgangs mitspielen, doch mehr als eine Chance nach einer Standardsituation war für Inter nicht drin. Thuram verfehlte per Kopf nach Ecke von Çalhanoğlu (37.).
Nach Seitenwechsel besinnte sich Inter seiner physischen Stärke und erarbeitete sich zumindest ein paar Standardsituationen, die durch Çalhanoğlu getreten durchaus gefährlich waren.
Die Hoffnung währte nur 15 Minuten. Nach einer Stunde erinnerte Hakimi an die Gefahr der Pariser durch schnelle Konter, verfehlte aber knapp. Zwei Minuten später machte es der Mann des Abends besser. Doué vollendete den zweiten perfekten Konter über Dembélé und Vitinha zum 3:0 (63.). Damit war der Deckel drauf. Joker Barcola hätte erhöhen können, schoss aber drüber. Kvaratskhelia zeigte wie’s geht und erzielte das 4:0. Und durch das 5:0 durch den 19-jährigen Senny Mayulu wurde es gar noch ein Debakel für Inter, bei dem Marko Arnautovic auf der Bank blieb.
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