Bjelica hat Titelverteidigung noch nicht abgeschrieben

Die Wiener Austria hat den Kampf um eine erfolgreiche Titelverteidigung in der Bundesliga noch lange nicht aufgegeben. Die Wiener wollen ihre ansteigende Formkurve nutzen, um bis Winter noch den einen oder anderen Punkt auf Tabellenführer Red Bull Salzburg aufzuholen. Die nächste Runde der violetten Aufholjagd steigt am Samstag (16.30 Uhr) beim vom Wettskandal gebeutelten Aufsteiger Grödig.
"Wir wollen im Titelrennen bleiben, daher müssen wir den Abstand zu Salzburg verkürzen", erklärte Austria-Trainer Nenad Bjelica. Nach drei Ligasiegen in Folge liegt sein Team derzeit neun Punkte hinter den Bullen. "Es wäre gut, wenn es im Winter nur noch vier oder fünf sind", meinte Bjelica. "Salzburg wird durch den Europacup eine Doppelbelastung haben. Wir dagegen haben im Frühjahr nur 15 Ligaspiele."
In der Champions League sind die Wiener nämlich trotz ihres überraschenden 1:1 beim FC Porto ausgeschieden. "Aber wir nehmen viel Selbstvertrauen mit von den positiven Ergebnissen", betonte Bjelica. Seit seiner Wutrede nach dem 0:1 im Derby gegen Rapid Ende Oktober scheint es bei der Austria wieder bergauf zu gehen. In fünf Pflichtspielen gab es seither lediglich bei Atletico Madrid (0:4) eine Niederlage.
"Es ist wichtig, dass die Topspieler in Form sind. Wir sind abhängig von diesen wichtigen Spielern", erklärte Bjelica. Roman Kienast etwa habe sich durch seine Arbeit empfohlen, wird vorerst weiterhin die Rolle als hängende Spitze hinter Philipp Hosiner bekleiden. "Er ist momentan nicht wegzudenken aus der Mannschaft", sagte Bjelica über den Torschützen von Porto. "Ich habe kein Problem, wenn er bis Winter auf dieser Position spielt." Auch wenn sie für Kienast, sonst oft als Stoßstürmer eingesetzt, eine ungewohnte ist.
Die Karriere des Roman Kienast
Ohne Holland und Rogulj
In Grödig muss Bjelica neben dem gesperrten James Holland auch auf den an den Adduktoren verletzten Kaja Rogulj verzichten. An seiner Stelle rückt Christian Ramsebner in die Innenverteidigung. Dass die anhaltenden Turbulenzen in der mutmaßlichen Manipulationsaffäre die Grödiger mental zu sehr beeinflussen werden, glaubt Bjelica nicht. "Sie haben das auch in Wr. Neustadt gut weggesteckt", erinnerte der Austria-Trainer an das 2:0 vergangene Woche.
Die vom früheren Grödig-Verteidiger Dominique Taboga losgetretene Lawine scheint aber nicht Halt zu machen. "Ich wünsche ihnen, dass wieder Ruhe einkehrt im Verein", sagte Bjelica. Von den jüngsten Enthüllungen zeigte sich der Kroate bestürzt und forderte drastische Strafen für Betrüger. "Es schockiert mich schon, dass so etwas auf diesem Niveau passiert", erklärte Bjelica. "Solche Fälle müssen hart bestraft werden, damit überhaupt niemand auf so eine Idee kommt. Das kann den Fußball töten."
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