Ergebniskrise: Wo Meister Sturm eine Problemzone hat
Maurice Malone wartet noch auf den Durchbruch in Graz
1:1 gegen Salzburg. Es gab Zeiten, in denen Sturm mit diesem Punkt überglücklich war. Nicht so nach dem Duell am Sonntag, wenngleich kein Spieler den Liebenauer Rasen mit hängendem Kopf verließ. Aber Glücklichkeit in Vollendung sieht anders aus. Zumindest bleiben die Steirer nach Verlustpunkten Erster.
Auch bei den Grazern ist die Belastung sehr hoch, wenngleich sie sechs Saisonspiele weniger als die Salzburger haben (21/27). „Ich habe ein Duell auf Augenhöhe gesehen, aufgrund der Chancen und der Abschlüsse waren wir aber meiner Meinung nach dem Sieg um eine Spur näher“, resümierte Trainer Jürgen Säumel eher zurückhaltend.
Auch wenn die Leistungen weitgehend passen, die Resultate tun es nicht. Von den jüngsten sechs Pflichtspielen gab es nur in einem ein Erfolgserlebnis und das im Elfmeterschießen im ÖFB-Cup gegen Zweitligist Admira Wacker. Die Sturm-Verantwortlichen haben deshalb keine Eile bezüglich einer Verlängerung des mit Saisonende auslaufenden Vertrags von Säumel. „Wir sind im Moment in einer sehr stressigen Phase in der Saison. Es gibt keinen Zeitpunkt, keine Deadline“, sagte Sport-Geschäftsführer Michael Parensen.
Dennoch: Meistertrainer Säumel jetzt die Alleinverantwortung zuzuschieben, wäre falsch. Die Auftritte von Sturm zuletzt waren nicht schlecht, gegen Rapid verlor man unglücklich 1:2, gegen Salzburg war mehr möglich, gegen Premier-Klub-Nottingham gab es ein ehrenvolles 0:0. Obwohl die Defensive bei schnellem Umschaltspiel der Gegner auch leichte Probleme zuletzt hatte (wie beim Gegentor gegen Salzburg durch Yorbe Vertessen), ist die Problemzone weiter vorne. In der Torschützenliste tauchen Sturms Angreifer nach zwölf Spielen weit hinten auf, Leon Grgic und Seedy Jatta trafen je drei Mal. In der Champions League scorten nur die Mittelfeld-Strategen Tomi Horvat (2) und Otar Kiteishvili (1). Nur neun von 21 Treffer gingen auf das Konto von etatmäßigen Stürmern. Und dass, obwohl in Maurice Malone (2) oder Axel Kayombo (war aber länger verletzt) viel Geld investiert wurde. Der im Winter geholte Fally Mayulu (schwache Leistungen, dann verletzt) wurde längst wieder auf die Insel geschickt.
Biereth und Böving fehlen
Allerdings hat auch Parensens sehr erfolgreiche Vorgänger Andreas Schicker neben einigen Krachern, Stürmer geholt, die nach schwachen Darbietungen nach ganz Europa verliehen wurden und dann bald ganz verkauft wurden. Aber mit einem Mika Biereth oder William Böving wäre Sturm unangefochten vorne. Für ihren Abgang kann aber auch der gut arbeitende Parensen nichts.
Fazit: Sturm wird seinen Namen nicht gerecht.
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