Rapid gewinnt Spitzentanz: Mit einem Doppelschlag zum Serienende

Rapid jubelt in Graz
Rapid lag bei Meister Sturm Graz zurück, drehte aber die Partie und konnte nach zehn sieglosen Spielen erstmals wieder in Graz gewinnen.

Rasse, teilweise Klasse, viel Feuer. Und ein etwas überraschender Sieger. Zumindest, wenn man die Statistik bemüht. Nach zehn sieglosen Partien bei Sturm konnte Rapid wieder drei Zähler holen. Der 2:1-Sieg war der erste Dreipunkter seit dem 28. Juni 2020. Ein Erfolg, der gar nicht einmal unverdient kam.

Als Peter Stöger zuletzt als Bundesliga-Trainer in Liebenau gastierte, gab es am 14. März 2021 eine 1:2-Niederlage gegen Sturm, damals hing noch der violette Schal über Stögers Hals. Zunächst konnte sich bei seiner Rückkehr in die Grüne Mark der SK Sturm einiges ersparen, die Sprinkleranlage wurde aufgrund eintretender Sinnlosigkeit abgedreht, 45 Minuten vor Spielbeginn stellte sich unerwarteter Regen ein.

Etwa 50 Minuten später hätte es fast die kalte Dusche für Rapid gegeben. Chukwuani trat einen langen Marsch an, wurde von der nachlässigen Rapid-Abwehr  nur begleitet – und traf die Stange (7.). Aber auch Sturm strapazierte das Glück in einer heißen Startphase und ließ dem Gegner seine Hetz. So durfte Radulovic alleine im Strafraum stehen, sein Kopfball war aber leichte Beute für Sturms neuen Schlussmann Christensen. Kurz darauf waren auch die Rapid-Fans vollzählig, einige wurden am Weg ins Stadion Liebenau aufgehalten. 

Aufhalten ließen sich die Spieler am Feld kaum, Sturm hatte leichtes Übergewicht, Rapid gefiel mit dem unter einem Trainer Stöger gewohnt gekonnten Umschaltspiel (darauf war Sturm aber gut eingestellt).

Umschalten mussten zumindest die TV-Konsumenten nicht, das Spiel blieb nicht hochklassig, aber rassig. Okay, der harmlose Freistoß aus guter Distanz von Sturms Grgic war keine Höchstleistung. Dafür vergab Sturms Youngster kurz darauf eine Topchance – und offenbarte einmal mehr Rapids Probleme in der Defensive. Der 19-Jährige schob den Ball neben das Tor von Hedl (30.). Die nächste  Viertelstunde verging temporeich, aber ohne nennenswerte Chance, sieht man von einem Schlenzer von  Radulovic ab.  Erst in der Nachspielzeit musste Hedl bei einem Kopfball von  Grgic retten. 

Stöger wechselte zur Pause, um seinem Team mehr Offensivkraft zu verleihen – und dank der zwei Neuen war sein Team  zunächst wie ausgewechselt. Mbuyi und Weixelbraun fanden Topmöglichkeiten vor, scheiterten aber jeweils an Christensen. Rapid dominierte die Anfangsphase der zweiten Hälfte. 

Der Meister erfing sich,  Böving  verfehlte am Fünfer nur knapp eine Johnston-Flanke. Nach 57 Minuten waren es die Sturm-Fans, die einen Treffer bejubeln konnten. Dieses Mal benötigte Otar Kiteishvili Glück und Körperteile von Rapidlern.  Der Schuss des Georgiers  wurde von Bollas Wade auf den Rücken von Marcelin abgelenkt und von dort ins Tor – Hedl hatte nach dem Fußball-Billard keine Chance. Sturm  befreite das Tor, Grgic und Böving scheiterten an Hedl.

Heißes Finish

Kam zuvor Sturm in Unterlegenheit zum Tor, war es dieses Mal Rapid. Und das in zweifacher Ausführung. Zunächst marschierte der Norweger Petter Dahl und traf überlegt zum Ausgleich (67.), nur drei  Minuten später sorgte der Franzose Claudy MBuyi  nach einem Zuspiel von Dahl  gar zur Führung für die Rapidler. Hektisch blieb es bis zum Schluss, die Wiener trafen durch den starken Dahl noch die Stange, aber auch die Gastgeber kamen noch die Chancen.

Für Rapid geht es bereits am Donnerstag in Schottland weiter. Bei Dundee United geht es nach einem 2:2 im Hinspiel um den Aufstieg ins Europa-League-Playoff. Sturm bucht erst eine Woche später ein internationales Ticket und fliegt noch weiter nach Norden, am 20. August wartet Bodö Glimt. Im Play-off zur Champions League.

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