Schiedsrichter-Boss kritisiert Kritiker Bjelica

Nenad Bjelica ist nicht gut auf die Schiedsrichter zu sprechen.
Die Aussagen vom Austria-Trainer wurden "mit Befremden registriert".

Konter. Es ist im Fußball nichts Ungewöhnliches: Ein Trainer, der umstritten ist, lenkt nach einer weiteren enttäuschenden Leistung seines Teams die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf eine gravierende Fehlentscheidung des Schiedsrichters.

Trotzdem sorgt das Schiedsrichter-Bashing von Austria-Trainer Nenad Bjelica nach dem enttäuschenden 2:2 im Heimspiel gegen Admira auch zwei Tage danach für Gesprächsstoff. Seine Forderung nach einer respektvolleren Behandlung eines Meisters im Vergleich zu kleineren Klubs wollte das Schiedsrichterkomitee Bundesliga/Elite nicht stehen lassen.

„Selbstverständlich gibt es für einen Meister bei Schiedsrichter-Entscheidungen keinen Bonus. Jede Entscheidung auf dem Spielfeld ist eine Einzelentscheidung, die richtig oder unrichtig sein kann, aber jedenfalls nicht davon abhängig ist, ob ein sogenannter ‚Großer‘ gegen einen sogenannten ‚Kleinen‘ spielt“, meinte Robert Sedlacek, der Boss der Bundesliga-Schiedsrichter, in einer schriftlichen Aussendung. Demzufolge könnten die „geäußerten Überlegungen bzw. Wunschvorstellungen“ nur zurückgewiesen werden.

Bjelica hatte nach dem Ausschluss von Thomas Murg durch Schiedsrichter Dieter Muckenhammer von „Respektlosigkeit“ gegenüber seiner Mannschaft gesprochen und zu einer verbalen Frontalattacke gegen die Schiedsrichter ausgeholt.

Meister-Bonus?

Am Montag wurde der Austrianer vom Strafsenat wegen rohen Spieles mit der Mindeststrafe von nur einem Pflichtspiel bedacht. Zum Vergleich: Der Grödiger Peter Tschernegg, der in Innsbruck eine genauso völlig überzogene Rote Karte wie Murg gesehen hatte, fasste vergangenen Freitag neben einem Spiel unbedingt auch noch eine Sperre für eine weitere Partie bedingt auf sechs Monate aus.

Stephan Blumenschein

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