Austria verspielt 2:0-Führung gegen Admira

Austria verspielt 2:0-Führung gegen Admira
Ein Doppelpack von Rene Schicker beschert dem Schlusslicht einen Punkt beim Meister.

Es gibt ein Zittern, das ist erbarmungslos. Weil es nicht an eine Temperatur gebunden ist, sondern an die Angst vor einer Niederlage, einer Blamage. Den Fans der Austria ist es am Samstag so ergangen. Gegen Schlusslicht Admira zitterten sich die Wiener in Unterzahl zu einem Remis. Die Niederösterreicher holten dabei ein 0:2 auf.

Es wäre vermutlich schade, stiege der Klub am Ende der Saison ab. Das liegt weniger an der Fan-Basis oder dem Stadion, eher schon an der Tradition des Klubs, vielmehr aber an der Mannschaft, die der Liga mitunter regelmäßig unterhaltsame Partien liefert. Das hat mit der offensiven Ausrichtung einerseits zu tun, andererseits aber auch mit dem ungenügend Defensivverhalten.

Vorne hui, hinten pfui – das traf auch am Samstag wieder einmal zu. Und da sich die Austria daran beteiligte, wurde den 7682 Besuchern eine kurzweiliger, frostiger Abend bereitet: Nach elf Minuten zeigte Austria-Angreifer Kienast Entschlossenheit im Strafraum, nachdem die Admiraner Unentschlossenheit im Kollektiv zelebrierten – 1:0. Fünf Minuten zuvor hatte die Latte nach einem Ausflug von Austria-Goalie Lindner einen Rückstand verhindert. Die Austria legte nach. Bei einem hohen Freistoß fühlte sich kein Admiraner für Ramsebner zuständig – 2:0 (33.).

Klingt komfortabel, war es auch – kurz. Suttners Schlampigkeit an der Strafraumgrenze folgte Schickers Präzision – 1:2 (42.).

Zur Kurzweile trug in der zweiten Halbzeit auch Schiedsrichter Muckenhammer bei: In Minute 59 stellte er den Austrianer Murg nach einem Foul vom Platz – eine zu harte Entscheidung.

Die freiwerdenden Räume wollten die Gäste aus Niederösterreich gleich an vorderster Front nützen. Ouedraogo kam als zweiter Stürmer. Seinen abgerissen Schuss lenkte Schicker zum Endstand ins Tor (75.).

FK Austria Wien – FC Admira Wacker Mödling 2:2 (2:1)

Wien, Generali Arena, 7.682, SR Muckenhammer.


Tore: 1:0 (11.) Kienast
2:0 (32.) Ramsebner
2:1 (42.) R. Schicker
2:2 (75.) R. Schicker

Austria: Lindner – Koch, Ramsebner, Ortlechner, Suttner – Holland, Mader – Royer (75. Leovac), Kienast (57. M. Stankovic), Murg - Hosiner (78. Okotie)

Admira: Kuttin – Auer, Windbichler, Katzer, T. Weber (72. Ouedraogo) – Ebner – Domoraud (70. Sax), Schwab, Thürauer, Schick – R. Schicker

Rote Karte: Murg (59./Foul)

Gelbe Karten: Ramsebner bzw. Domoraud, Auer

Tabelle

Nenad Bjelica (Austria-Trainer): "Ich fühle mich wie ein Aufsteiger, der sich den Respekt bei den Schiedsrichtern erst erarbeiten muss. Das passiert uns schon zum wiederholten Mal, in 19 Spielen waren sieben oder acht Entscheidungen gegen die Austria. Warum machen sich die Schiedsrichter so stark gegen uns? Die Austria muss immer doppelt so gut sein, um zu gewinnen.

Wenn man Wolfsberg-Trainer ist, ist das normal, dann muss man sich diesen Respekt erst erarbeiten. Ich gratuliere der Admira, sie hat super gespielt und sogar mehr verdient als den Punkt."

Walter Knaller (Admira-Trainer): "Bei der Roten Karte für Murg hat Nenad Recht, Gelb hätte gereicht. Wir können stolz sein, nach dem 0:2 einen Punkt mitgenommen zu haben. Am Ende wär sogar noch ein Sieg möglich gewesen. Es hat nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch vieles gut funktioniert."

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