In Unterzahl: Sturm hängt Salzburg in der Tabelle ab

Das Top-Spiel der Runde hatte jede Menge zu bieten. Salzburg ging verdient in Führung, Sturm schaffte aber in Unterzahl noch die Wende und siegte 2:1. Mann des Spiels war Kiteishvili, der beide Grazer Treffer erzielte. Für Salzburg war es die erste Liga-Niederlage unter Trainer Letsch, sein Team liegt jetzt fünf Punkte hinter Sturm. Zehn Grazer haben die Aufholjagd des Vizemeisters gestoppt und einen wichtigen Schritt Richtung Titelverteidigung gemacht.
Auch wenn zahlreiche sehr junge Gäste auf den Rängen waren – Kindergeburtstag war der Hit von der ersten Minute an keiner. Beide Fanlager machten ordentlich Stimmung, die beiden Teams am Feld gaben ebenfalls sofort Vollgas. Den Party-Crasher in der mit 16.698 Fans ausverkauften Arena machte beinahe der aufgerückte Sturm-Verteidiger Johnston, sein Weitschuss krachte an die Stange (9.). Auf der anderen Seite gab Yeo einen ersten Warnschuss ab – zu zentral, zu schwach (10.). Das sah auch Jürgen Klopp auf der Tribüne so, er war erstmals in seiner Funktion als „Global Head of Soccer“ von Red Bull im Stadion. Ebenfalls live dabei: ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick.

Jürgen Klopp
Spielerisch war es noch kein Leckerbissen, so rückten wieder die Fans in den Vordergrund. Die Gäste „gratulierten“ Salzburg zu 20 Jahren Red Bull, die Hausherren bedankten sich umgehend und lautstark.
Auf dem Feld machte Salzburg mehr fürs Spiel, kombinierte teilweise auch gefällig. Der letzte Pass wollte jedoch nicht gelingen – auch weil es die Grazer hinten geschickt verteidigten. Ein harmloser Bidstrup-Kopfball war in dieser Phase die einzige erwähnenswerte Torchance (29.). Das Toreschießen gehört nicht zu den Kernkompetenzen des Dänen.
Das Vorbereiten schon mehr. Nach einem Ballverlust der Steirer schaltete Bidstrup schnell, schickte Vertessen auf die Reise, der Belgier bediente Daghim – 1:0 (32.). Ein perfekter Konter zur nicht unverdienten Führung.
Die Hausherren blieben am Drücker, in dieser heiklen Phase kam Sturm der VAR zur Hilfe. Nach schönem Morgalla-Pass kam Vertessen im Zweikampf mit Wüthrich zu Fall, Schiedsrichter Lechner zeigte auf den Punkt, nahm die Entscheidung nach Videostudium aber wieder zurück (36.). Der Schwung war ein wenig draußen bei den Salzburgern nach der minutenlangen Unterbrechung, die Pausenführung ging dennoch in Ordnung, in der Live-Tabelle war die Mannschaft von Thomas Letsch zu diesem Zeitpunkt Erster.
Die Freude dauerte aber nicht lange. Baidoo kam gegen Kiteishvili zu spät – Elfmeter. Der Gefoulte verwandelte eiskalt zum 1:1, alles wieder offen. Sturm jetzt mit Rückenwind, zwang Salzburg zu Fehlern. Einer von Keeper Blaswich wurde beinahe bestraft (52.). Die Einwechslung von Grgic, der zweiter Stürmer spielte, machte sich bemerkbar, die Grazer waren deutlich stärker als in der ersten Halbzeit.
Bis Wüthrich Vertessen als letzter Mann foulte und Rot sah (63.). Die nächste Wende im Spiel? Salzburg drückte, konnte die Überzahl aber nicht ausnutzen. Im Gegenteil. Hinten wurde zu schlampig ausgeputzt, Kiteishvili zog aus gut 20 Metern mit links ab - und traf ins Kreuzeck (70.). Ein Traumtor zur Grazer Führung. Das zum Sieg reichen sollte, weil Salzburgs Schlussoffensive keinen Erfolg brachte.
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