Nach Salzburgs 2:2 in Ried: Geteilte Zufriedenheit da, Frust und Stolz dort

Feiner Samstagabend: Salzburgs Alajbegovic wird vom Rieder Routinier  Wernitznig gejagt
Eine Hochschaubahn der Gefühle nach Salzburgs 2:2 in Ried. In einem waren sich alle einig: Es war ein großartiges Match.

Das fängt ja gut an. Sieht man vom Ergebnis aus Salzburger Sicht ab. Aber Ried gegen die Bullen, das war Leidenschaft gegen Erfahrung, Mut gegen Routine, Feuer gegen Abgebrühtheit. Und am Ende gab es ein 2:2-Remis, das der Vizemeister erst in Minute 96 mit dem zweite Treffer sicherstellte.

Freilich, mit dem Remis war Salzburg-Trainer Thomas Letsch nicht zufrieden, immerhin hatte man davor einen Sieg eingeplant. „Das war vom Ergebnis nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Aber wir haben ein sehr gutes Fußballmatch gezeigt.“

Dem unbefriedigenden Ergebnis steht aber eine über weite Strecken gute Leistung gegenüber. „Speziell im Ballbesitz, wo wir einen Gegner oft richtig reingedrückt und zig Torchancen haben, die wir einfach nutzen müssen. Das heißt, das große Thema ist natürlich die Effizienz“, analysierte Letsch, monierte aber auch defensive Mängel. „Auf der anderen Seite muss man auch ehrlicherweise sagen, dass wir zwei Tore bekommen haben, obwohl wir genau wussten, in welchen Bereichen Ried stark ist: nach einem Abstoß und nach einem Freistoß.“

Champions League wartet

Dennoch sieht Letsch sein Team in der Frühphase der Saison auf Kurs, die nächste Herausforderung wartet aber schon. Am Mittwoch empfängt Salzburg den belgischen Vizemeister Club Brügge (am Freitag 1:2 gegen Mechelen) in der dritten Qualifikationsrunde für die Champions League und will sich mit einem Heimsieg eine gute Ausgangsposition für den Aufstieg ins Play-off schaffen. Abgesichert ist man auf jeden Fall, der Verlierer des Duells steigt direkt in die Gruppenphase der Europa League ein.

Ähnlich wie bei Favorit Salzburg fiel auch bei Ried das Resümee zwiespältig aus. Beim Bundesliga-Comeback nach zwei Jahren Zweitklassigkeit fehlten nur wenige Sekunden auf die ganz große Sensation, ein Punkt gegen Salzburg ist aber ein schöner Erfolg.

Wenige Sekunden fehlten

 „Am Ende ist es natürlich sehr bitter, wenn wir so spät das Gegentor bekommen. Dementsprechend waren einige Jungs richtig sauer und enttäuscht“, erklärte Trainer Maximilian Senft, an dem der Klub auch nach dem Abstieg 2023 festgehalten hatte. „Es ist okay, wenn es zwei Gefühle gleichzeitig gibt, Enttäuschung und Frust, aber auch Stolz.“

Eines spricht für Ried: In diesem Jahrtausend ist mit Wacker Innsbruck erst ein Aufsteiger gleich wieder abgestiegen (2018/2019).

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