Rapid fällt nach dem 2:2 bei Sturm aus den Top-6

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/20. RUNDE: SK PUNTIGAMER STURM GRAZ - SK RAPID WIEN
Nach dem Remis in Graz sind die Hütteldorfer nur noch Siebenter. Wimmer traf zum späten Ausgleich.

Sturm-Trainer Ilzer  mag sie ganz und gar nicht, diese Rechenspiele. Der Steirer   wollte vielmehr das Prinzip Zufall ausschließen und deshalb sein Team gegen Rapid auf Angriff spielen lassen. Denn sein Team  war schon vor der Partie  fix in der Meistergruppe, im Kampf um die besten Plätze  wollte man mit einem Sieg dafür sorgen, dass mit den Wienern ein starker Konkurrent um Platz zwei Richtung Flop-6 gestoßen wird. 

Diese Rechnung ging nicht ganz auf, weil Ilzers Spieler phasenweise den Plan nicht konsequent umsetzten und sich deshalb mit einem letztlich gerechten 2:2 zufriedengeben mussten. Rapid muss dennoch noch zittern, der Punkt half ein wenig den Wienern, die mit zwei Siegen gegen die WSG Tirol und Austria Klagenfurt den Platz unter den besten Sechs fix hätten. „Wir haben  wieder einen Schritt nach vorne machen können“, sagt Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer, der als Aktiver mit Rapid und Sturm Meister war. 

Premiere

Vorneweg: Rapids Problem Nummer eins war die Nummer eins. Kaum ist Richard Strebinger Richtung Polen abgehoben, plagen den Steirer Gartler ausgerechnet gegen Sturm muskuläre Probleme. Statt ihm durfte der 20-jährige Niklas Hedl, Sohn des langjährigen Rapid-Goalies Raimund, sein Debüt feiern und er machte seine Sache gut. Ebenfalls nicht seiner Arbeit nachgehen konnte Stürmer Fountas, der kränklich ist. Der noch immer nicht topfitte Demir wurde von Feldhofer wieder auf seinen derzeitigen Stammplatz auf die Bank gesetzt und wie gewohnt erst in der Schlussphase eingesetzt.  

Der akustische Vorspiel lieferten einander – und das ist nichts Neues bei diesen Partien – wieder die Fans. Die rund 1.000 mitgereisten Rapid-Fans versuchten, die in der Mehrzahl befindliche Sturm-Schar zu übertönen. 

Auch auf dem Platz war Sturm zunächst tonangebend. Nach schwachem Abwehrverhalten tankte sich Jantscher links durch, seinen Pass zur Mitte verwandelte der glänzend postierte Neuzugang Rasmus Höjlund. Es war im zweiten Liga-Spiel der dritte Treffer des erst 19-jährigen Dänen, der von den Fans sofort ins Herz geschlossen wurde. Jantscher hatte zwei weitere Chancen.   
 

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Aiwu traf zum 1:1

Rapid versteckte sich nicht, stellte nach schwachem Beginn mit Dreier- auf Viererkette um, die Abschluss-Bemühungen waren aber zunächst ungefährlich. Es war eigentlich die erste Topchance für die Gäste, die in der 35. Minute zum 1:1 führte: Nach einem Eckball von Auer war der völlig freie Verteidiger Emanuel Aiwu mit Köpfchen zur Stelle. 

Der Ausgleich war dennoch verdient, Sturm tat nach dem Anfangselan zu wenig. 

Hohe Intensität

Nach der Pause blieb Rapid zunächst am Drücker, der agile Arase prüfte Goalie Siebenhandl. Das Spiel blieb rassig, technische Genieblitze gab es vielleicht wenige im Sortiment beider Klubs. Erst allmählich erinnerten sich die Sturm-Spieler an die Direktive von Ilzer, machten Druck und wurden belohnt. Nach einem Rempler des eingewechselten Moormann an Wüthrich gab Referee Altmann Elfmeter, den nach zahlreichen Protesten der Rapidler Jakob Jantscher sicher verwandelte (70.). 

Aber Rapid blieb effizient: Wieder nach einem Corner staubte Kevin Wimmer gekonnt zum 2:2 ab (83.). In einem heißen Finish vergab Ljubicic sogar noch den Matchball, Affengruber klärte auf der Linie. Feldhofer: „Es war eine unglaubliche Willensleistung, dass wir zweimal zurückgekommen sind.“

Graz, Merkur Arena, 13.205 Zuschauer, SR Altmann.

Tore: 1:0 (6.) Höjlund 1:1 (35.) Aiwu 2:1 (69.) Jantscher (Elfmeter) 2:2 (83.) Wimmer

Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic (89. Jäger), Affengruber, Wüthrich, Dante - Gorenc-Stankovic (70. Ljubic) - Hierländer (89. Kuen), Sarkaria (62. Niangbo), Prass - Jantscher, Höjlund

Rapid: N. Hedl - Stojkovic, Aiwu, Wimmer, Auer (65. Moormann) - Petrovic, D. Ljubicic - Arase (73. Kitagawa), Knasmüllner (65. Demir), Grüll - Druijf

Gelbe Karten: Keine bzw. Moormann, Stojkovic, Wimmer

Die Besten: Jantscher, Wüthrich, Gorenc-Stankovic bzw. Grüll, Auer, Aiwu

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