Salzburg verteidigt die Tabellenführung gegen Sturm souverän

Salzburg verteidigt die Tabellenführung gegen Sturm souverän
Angekündigte Revolutionen bleiben oft aus, so wie im Fall von Sturm Graz, das mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen hätte können.

Droht Salzburg eine Saison ohne Titel? War der Aderlass der Salzburger so stark, dass sie in der Meisterschaft zu biegen sind? Solche Fragen konnten nur auftauchen, weil Sturm lediglich zwei Punkte hinter Salzburg lag und mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen hätte können.

Salzburg ohne Titel ist leicht zu beantworten – das ist zehn Jahre her. 2013 hieß der Meister Austria, der Cupsieger war Pasching. Seither holte kein anderer Verein die  Meisterschaft. Sturm wurde 2018 Cupsieger.

Schwache Salzburger sind wohl mehr Wunschdenken als Realität. Die Mannschaft von Jaissle hat die letzten 23 Ligaspiele nicht verloren. Weil sie nach der Punkteteilung in zwei von drei Spielen nur remis gespielt haben, war der  Vorsprung auf Sturm auf zwei Punkte geschrumpft.

Sturm-Serie endete

Salzburg hat diese Saison nur gegen vier Mannschaften verloren. Milan, Chelsea und Roma – und Sturm Graz. Das 1:2 war in der zweiten Runde der Meisterschaft und ist schon fast historische neun Monate her. Das Cup-Viertelfinale im Februar konnten die Steirer zwar nicht gewinnen, aber immerhin die Salzburger im Elferschießen rauswerfen. Für die Grazer war das immerhin das vierte Pflichtspiel in Folge, dass sie gegen Salzburg nicht verloren haben.

Salzburg verteidigt die Tabellenführung gegen Sturm souverän

Im fünften Spiel war es gestern so weit, Salzburg gewann. Die angekündigte Revolution von Sturm blieb aus, die Ablöse des Tabellenführers und Titelverteidigers war nicht mehr als Konjunktiv.

Bei den Grazern stand Wüthrich nach seiner Verletzungspause wieder in der Startelf und bildete mit Borkovic die Innenverteidigung, weshalb Affengruber auf die Bank musste. Im Angriff durfte Sarkaria Ajeti ersetzen und an der Seite von Emegha stürmen. Bei Salzburg waren elf Spieler verletzt, Seiwald trug anstelle von Ulmer die Kapitänsbinde.  Forson ersetzte im Mittelfeld  Gourna-Douath.

Es entwickelte sich eine Partie, die von viel Respekt geprägt war. Beide Teams fürchteten das Pressing des Gegners, setzten oft auf lange Bälle. Es war lange kein Spitzenspiel und schon lange kein Schmankerl.

Salzburg durfte erstmals jubeln. Aber nur kurz. Adamu spielte einen Pass, den Sturm-Mittelfeldspieler Gorenc-Stankovic per Fußspitze zu Sesko lenkte. Der Salzburg-Stürmer schoss ein, Schiedsrichter Lechner gab Abseits, weil es kein absichtlicher, kontrollierter Rückpass des Slowenen war (25.). Aber zumindest war es ein seltenes Highlight. Sturm blieb zumeist blass.

0:1 Capaldo (54.)
0:2 Sesko  (73.)

Sturm Graz (4-2-3-1): Okonkwo/3; Gazibegovic/4, Wüthrich/4 (79. Affengruber/0), Borkovic/4, Schnegg/4 (61. Schnegg/3); Gorenc-Stankovic/3; Hierländer/4 (46. Kiteishvili/3), T. Horvat/3 (79. Boving/0), Prass/4; Sarkaria/4 (61. Ajeti/3), Emegha/3.

Salzburg (4-1-4-1):  Köhn/3; Dedic/3, Solet/3, Pavlovic/2, Bernardo/3; Seiwald/2; Capaldo/2, Koita/3 (68. Gloukh/3), Forson/3 (90. Kameri/0); Adamu/3 (68. Konate/2), Sesko/2.

Gelbe Karten: Koita, Pavlovic, Dedic.

Effektive Salzburger

Auch nach dem Seitenwechsel wurde die Partie nicht viel besser, aber Salzburg wirkte ein bisschen gefährlicher. Nach einem Zusammenspiel mit Forson sah Koita, dass Capaldo im linken Rückraum der Grazer viel Platz hatte. Der Argentinier traf durch die Beine zweier Sturm-Verteidiger zur Führung (54.).

Salzburg war einfach abgeklärter. Im Mittelfeld ging der Ball hin und her, bis er rechts außen zu Konate kam. Dieser hatte Platz, flankte perfekt, die Verteidigung hatte Sesko aus den Augen verloren. Der zeigte ein technisches Gustostückerl, nahm sich den Ball im Lauf an und schob ihn am Tormann zum 2:0 vorbei (73.).

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