Die Austria verliert in Altach, St. Pölten braucht ein Wunder

FUSSBALL: TIPICO BUNDESLIGA / CASHPOINT SCR ALTACH - FK AUSTRIA WIEN
Die Wiener müssen sich mit 1:2 geschlagen geben, während St. Pölten das NÖ-Derby verliert. Der letzte Platz ist kaum mehr zu verhindern.

Zukunftssorgen plagten die Austria in den letzten Wochen und verdrängten die sportlichen Belange aus dem violetten Themenangebot. Zudem hatte Chefcoach Peter Stöger verlautbart, nach dieser Saison den Klub verlassen zu wollen. Aus Köln war übrigens am Samstag zu hören, dass es dort wohl zu keinem Comeback kommen werde.

Austrias Cheftrainer samt Assistenzcoach Fellner und Athletiktrainer Linshalm wurden zwischenzeitlich von Covid 19 von der Betreuerbank gekickt. Die Konsequenz: Der virenfreie Jochen Fallmann übernahm gegen die abstiegsbedrohten Altacher das Kommando. Keinen Boden auf Tabellenführer zu verlieren, so lautete die Devise für ein ersatzgeschwächtes Wiener Aufgebot.

SCR ALTACH - AUSTRIA WIEN 2:1 (2:0)
Tore: 
1:0 (17.) Haudum 2:0 (41.) Fischer 2:1 (93.) Sarkaria.
Gelbe Karten: Thurnwald, Fischer bzw. Zwierschitz, Martel, Palmer-Brown.
Altach: Kobras - Dabanli, Subotic, Zwischenbrugger - Thurnwald (91. Wiss), Oum Gouet (91. Bukta), Haudum (76. Casar), Fischer, Edokpolor- Meilinger (76. D. Nussbaumer), Maderner (85. Schreiner).
Austria: Pentz - Teigl, Handl (66. Madl), Palmer-Brown, Poulsen (66. Suttner) - Zwierschitz, Martel - Sarkaria, Wimmer (75. Zeka), Fitz (85. Grünwald) - Monschein.

Es kam, wie es Fallmann erwartet hatte: Altach setzte auf Konter und auf den aus Standardsituationen resultierenden Glücksmoment. Gar nicht ins Konzept des Trainers passten die Unachtsamkeiten in seiner Hintermannschaft. Und so platzte in der 17. Minute tatsächlich die Führung der Vorarlberger in die höchst untauglichen Angriffsbemühungen der Gäste. Thurnwald stößt auf seiner rechten Seite auf halbherzige Gegenwehr, die Flanke macht Maderner per Kopf zur Auflage. Haudum nützt das Angebot mittels Volleyschuss zum 1:0.

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Bis zur 36. Minute dauerte es zur ersten torgefährlichen Szene der Austria (Monschein). Teilnahmslos bleibt die Wiener Verteidigung bei Altachs Zusammenspiel zwischen Edokpolor, Thurnwald und in letzter Instanz Fischer – 2:0 (41.). Pause.

Austria ließ das Aufbäumen vermissen, blieb harmlos. Herausragend dabei Monschein und Wimmer vor dem Altacher Tor. Kurz vor Ende erzielt Sarkaria das 2:1. Ein Trostpreis. Die Austria muss in dieser Verfassung die Gedanken auf Rang 1 in der Qualifikationsgruppe vergessen. Altach hat wieder Luft.

Admira versetzt St. Pölten Stoß nach unten

Das Debüt von Gerald Baumgartner ist total misslungen: Der Rückkehrer auf die SKN-Trainerbank sah ein weiterhin ebenso ungefährliches wie unglückliches Team. Für die Admira rückt der Klassenerhalt nach dem 2:0 im NÖ-Derby mit fünf Punkten Vorsprung auf St. Pölten näher.

FC ADMIRA - SKN ST. PÖLTEN 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 (32.) Atanga 2:0 (87.) Kerschbaum.
Gelbe Karten: Bauer, Breunig, Datkovic, Aiwu, Hoffer bzw. Hugi.
Admira: Leitner - Aiwu, Datkovic, Bauer - Maier (90. Gartner), Kerschbaum, Lukacevic, Malicsek (90. Stachel) - Vorsager (70. Kadlec) - Atanga (57. Hoffer), Breunig (70. Wooten).
St. Pölten: Riegler - Steinwender (37. Davies), Luan, Muhamedbegovic - Blauensteiner, Pokorny, Luxbacher (43. Booth), Schulz - Tetteh (73. Tanzmayr), R. Ljubicic (73. Schütz), Hugi (73. Halper).

In Minute 32 kam es zur Schlüsselszene: Nach einem Hugi-Fehlpass sprinteten Steinwender und Admira-Stürmer Atanga Richtung SKN-Tormann Riegler. St. Pöltens Verteidiger bekam von Atanga einen leichten Schubser, Schiedsrichter Lechner ließ aber weiterspielen. Rieglers Befreiungsschlag misslang – er traf mit Ball und Körper Steinwender. David Atanga konnte mit dem Spielgerät aufs leere Tor weiterlaufen – 1:0.

FUSSBALL: TIPICO BUNDESLIGA / QUALIFIKATIONSGRUPPE: FC FLYERALARM ADMIRA - SKN ST. PÖLTEN

So wie Steinwender musste auch noch Luxbacher in Hälfte eins verletzt raus. Nach der Pause vergaben Bauer und Breunig gegen Riegler die Vorentscheidung. Das verdiente 2:0 gelang schließlich Roman Kerschbaum in Minute 87.

Bereits am Dienstag wartet auf St. Pölten ein Pflichtsieg: Nur mit drei Punkten zu Hause gegen Altach würde die Hoffnung auf Rang elf erhalten bleiben.

Noch einen Tag früher wird erläutert, wie mit Wolfsburg kooperiert werden soll. Der VW-Klub möchte in St. Pölten eigene Talente parken, die SKN-Spitze will am Montag Details erklären. Wie vom KURIER berichtet, hätte auch der FC Bayern Interesse gehabt, die aktuelle Kooperation (Booth ist ein Leihspieler aus München) auszuweiten. Doch dem deutschen Serienmeister wäre mehr am Klassenerhalt des SKN gelegen.

Dieser könnte auch noch in der Relegation gelingen: Nach den jüngsten Ergebnissen in der 2. Liga ist fast fix, dass der Letzte in zwei Spielen gegen Wacker Innsbruck oder Austria Klagenfurt eine allerletzte Chance erhält.

Die Austria verliert in Altach, St. Pölten braucht ein Wunder

Abseitstor rettet Hartberg Punkt

Mit einem 1:1 im Heimspiel gegen Ried vergab Hartberg die Chance, in der Qualifikationsgruppe davonzuziehen. Das Team von Markus Schopp bestimmte über weite Strecken das Spiel, die großen Möglichkeiten blieben aber aus.

TSV HARTBERG - SV RIED 1:1 (0:0)
Tore: 
0:1 (49.) Bajic 1:1 (82.) Rakowitz.
Gelbe Karten: Gragger, Bajic.
Hartberg: Swete - Flecker, Horvat (83. Rotter), Luckeneder, Klem - Nimaga, Rep - Ertlthaler (46. Heil), Ried (60. Chabbi), Horvath (73. Rakowitz) - Tadic.
Ried: Sahin-Radlinger - Reiner, Meisl, Boateng - Gragger (46. Bajic), Ziegl, Nutz, Stosic, Wießmeier, Haas (63. Reifeltshammer) - Gschweidl (46. Grüll).

Die erste Topchance hatten die Gäste, bei denen Trainer Andreas Heraf seinen Topstürmer Marco Grüll vorerst auf der Bank sitzen ließ. Doch bei der Doppel-Chance stand Hartberg-Tormann Swete zwei Mal richtig. Ried stand im 5-3-2 defensiv solide und ließ wenig zu. Zur Pause brachte Heraf dann Grüll und auch Ante Bajic ins Spiel – und drei Minuten später klingelte es: Der ungedeckte Bajic übernahm einen Eckball volley und traf unhaltbar zum 1:0 für die Rieder.

Die Austria verliert in Altach, St. Pölten braucht ein Wunder

Der Rückstand weckte die Hartberger. Der Kopfball von Rakowitz segelte ähnlich knapp an der Stange vorbei wie jener von Chabbi über der Querlatte. Der Ausgleich fiel verdient – und er war dennoch irregulär: Rakowitz stand beim Zuspiel von Chabbi klar im Abseits und drückte den Ball im zweiten Versuch zum 1:1 über die Linie (82.). Die SV Ried ist dennoch alle Abstiegssorgen los.

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