
Baumgartner und Demir im ersten Training
© APA/GEORG HOCHMUTH
Baumgartner glaubt noch an Platz eins in WM-Quali-Gruppe
"Es ist noch nicht ganz vorbei", sagt der Hoffenheim-Legionär vor dem ersten Training für die nächsten Aufgaben.
Ein Blick auf die Tabelle der Gruppe F lässt aus österreichischer Sicht für den weiteren Verlauf der Fußball-WM-Qualifikation wenig Gutes erahnen. Die ÖFB-Auswahl liegt als Vierter mit fünf Punkten Rückstand und dem deutlich schlechteren Torverhältnis hinter Spitzenreiter Dänemark, nur der erste Platz bedeutet das Direkt-Ticket für die Endrunde 2022 in Katar. Dennoch hat Christoph Baumgartner die Hoffnung nicht aufgegeben, dass man den Pool noch gewinnt.
Die Möglichkeit durch die Hintertür
"Es ist noch nicht ganz vorbei. So lange die theoretische Chance da ist, muss man daran glauben", erklärte der Hoffenheim-Profi am Montag in Wien. Immerhin stehen die Chancen gut, zumindest ins Play-off im März 2022 zu kommen, weil im Vorjahr der Nations-League-Gruppensieg gelang. "Es gibt diese kleine Hintertür, das haben wir uns erarbeitet. Aber in erster Linie gilt der Fokus der direkten Qualifikation", betonte Baumgartner.

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Dafür bräuchte man allerdings Siege in den anstehenden Partien gegen die Republik Moldau, Israel und Schottland. "Wir wissen, wie die Ausgangsposition ist und dass wir am besten neun Punkte holen sollten", meinte der Niederösterreicher. "Wir haben drei schwere Spiele vor uns, doch wir wollen den Schwung aus der EM mitnehmen."
Für den EURO-Achtelfinal-Einzug und die Leistung gegen den späteren Champion Italien gab es in Baumgartners Wahlheimat viel Lob. "Die Deutschen haben sich für uns gefreut, aber man hat wieder gemerkt, dass uns in Deutschland nichts zugetraut wird. Es war teilweise so, als ob wir als ganz Kleiner in der Gruppe weitergekommen wären", erzählte der 22-Jährige.Dabei verfüge die ÖFB-Auswahl mittlerweile über ein großes Spielerreservoir, wodurch man auch schmerzhafte Ausfälle wie jene von Xaver Schlager, Stefan Lainer, Sasa Kalajdzic, Marcel Sabitzer und Julian Baumgartlinger halbwegs kompensieren könne. "Natürlich tut es weh, dass sie ausfallen, trotzdem bringt es nichts, zu hadern. Wir können es eh nicht ändern und müssen mit den Spielern, die da sind, das Bestmögliche machen."
Der aktuelle Kader sei trotz der prominenten Abwesenden "wirklich gut", beteuerte Baumgartner. "Wir haben in Österreich das Luxusproblem, dass wir viele sehr gute Spieler haben. Wir sind absolut leistungsfähig für diese drei Spiele."
Ein Luxusproblem hatte das ÖFB-Team bei der EM vor allem im zentralen Mittelfeld, als viele hochkarätige Kicker um wenige Plätze in der Anfangsformation kämpften. Mittlerweile stellt sich die Situation anders dar: Baumgartlinger, Schlager und zumindest vorerst auch Sabitzer sind verletzt, Florian Grillitsch hatte in dieser Saison keine einzige Einsatzminute, Konrad Laimer gerade einmal 74 in vier Matches. "Doch wir haben noch einige, die diese Position bekleiden können. Vielleicht wird es so sein, dass einer auf der Sechs spielt, der dort nicht seine Stammposition hat", spekulierte Baumgartner.

Sein Hoffenheim-Clubkollege Grillitsch wurde in den vergangenen Wochen mit einem Wechsel nach Italien in Verbindung gebracht und hatte mit kleineren Blessuren zu kämpfen. "Leider hatte er verletzungsbedingt immer wieder Rückschläge und konnte nicht wirklich Spielpraxis sammeln. Er hat noch nicht die Matchpraxis, in der sich andere befinden, doch er hat schon einige Einheiten mitgemacht", sagte Baumgartner über seinen engeren Landsmann.
Beide absolvierten am Montagabend ein lockeres Training in der Generali-Arena, ehe Dienstagfrüh die Abreise nach Chisinau erfolgt. "Das Programm ist sehr stressig und die Vorbereitungszeit extrem kurz. Aber wir wissen, was der Trainer von uns will und werden in der kurzen Zeit versuchen, das Puzzle so gut wie möglich zusammenzusetzen und gegen Moldau voll da zu sein", versprach Baumgartner.
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