Austria Wien: Warum der Umbau noch lange nicht zu Ende ist

Der neue Sportdirektor von Austria Wien: Michael Wagner
Manuel Ortlechner ist weg, Michael Wagner ist der neue Sportdirektor. Doch was geschieht mit dem Trainerteam? Welchen Sportvorstand schlägt Jürgen Werner vor?

Dass diese Personalentscheidung getroffen wurde, war keine Überraschung, weil schon seit Monaten im Hintergrund daran gearbeitet worden war. Der Zeitpunkt jedoch überraschte doch ein wenig, als man sich am Dienstagnachmittag von Sportdirektor Manuel Ortlechner trennte und gleich Michael Wagner als dessen Nachfolger präsentierte.

Der violette Umbau im sportlichen Bereich nimmt somit immer konkretere Formen an, ob auch noch beim Trainerteam gebastelt wird, bleibt abzuwarten.

Der Vertrag von Ortlechner wäre im Sommer ohnehin ausgelaufen und nicht verlängert worden, durch die aktuelle Trennung verhinderte man, dass Ortlechner einen Kader zusammenstellen würde, mit dem dann sein Nachfolger arbeiten müsste. Auf KURIER-Nachfrage zeigte Ortlechner dafür sogar Verständnis und nahm seinen Abschied von der Austria erstaunlich sportlich.

Der Neue

Michael Wagner kennt die Wiener Austria in- und auswendig. Er durchlief den kompletten Nachwuchs der Veilchen und schaffte den Sprung ins Profigeschäft. Für die Austria absolvierte er von 1994 bis 1996 und von 1998 bis 2005 insgesamt 228 Spiele. Zuletzt war er im Verwaltungsrat tätig und in viele Dinge involviert.

„Die Aufgabe bei Austria Wien ist sehr reizvoll, der Verein weiß auf Grundlage der strategischen Ausrichtung, wo er hinwill und wie er dort hinkommen möchte.“ Der Kader soll künftig ausgewogen gestaltet werden. „Wir werden junge, talentierte Eigengewächse genauso brauchen, wie Benchmark-Spieler im besten Fußballer-Alter.“

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Der Machtkampf

Die kommenden Wochen bleiben spannend, weil hinter den Kulissen der Machtkampf weiter tobt. Die Trennung von Ortlechner ist auch ein Affront gegen Ex-Vorstand Jürgen Werner. Kein Geheimnis ist, dass er von Wagner in der Position nicht viel hält.

Damit sein Einfluss gewahrt bleibt, müsste er zeitnah einen neuen Sportvorstand vorschlagen. Falls er dies nicht macht, muss er zusehen, wie Michael Wagner die sportliche Linie vorgibt. Umgekehrt plant die Austria, den Posten des Sportvorstands generell nicht mehr zu bekleiden. Unklar ist, ob die Umsetzung auch rechtlich hält. Falls nicht, besitzt Jürgen Werner das Recht seinen Nachfolger vorzuschlagen.

 Die Austria kann beim ersten Mal ein Veto einlegen, danach aber nicht mehr. Wagner wird jedenfalls das Gespräch mit dem aktuellen Trainerteam rund um Stephan Helm suchen und sich ein Bild machen. Die Umbauarbeiten am Verteilerkreis könnten weitergehen.

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