Austria: Wirbel hinter den Kulissen, Rückendeckung für den Trainer
Austrias Barry vs. Sturm
Mit einem 3:1-Heimsieg gegen Sturm hat sich die Austria in die Winterpause verabschiedet. Urlaub haben aktuell aber nur die Spieler. Für Trainer Stephan Helm steht noch die Analyse der Herbstsaison auf dem Programm. Und in der Führungsetage geht es sowieso seit Wochen rund.
„Wir gehen die Saison durch. Wir schauen, was ist gut gewesen, was ist schlecht gewesen. Wir haben überhaupt keinen Druck. Gespräche in den nächsten Tagen werden zeigen, in welche Richtung es geht“, sagte Austrias Sportdirektor Michael Wagner. Ob er noch in diesem Jahr einen neuen direkten Vorgesetzten bekommt, ist fraglich. Die Investorengruppe WTF will Tomas Zorn als neuen Sportvorstand vorschlagen, das muss aber erst am Freitag in der Generalversammlung der Viola Investment GmbH beschlossen werden. Fraglich ist auch, wie es mit Trainer Helm weitergeht.
Fakt ist, dass es die Austria auf den letzten Drücker vor der Winterpause noch in die Top Sechs geschafft. Positiv ist, dass nur sechs Zähler auf Rang eins fehlen, der Abstand zum Zehnten WSG Tirol ist mit fünf Zählern aber geringer. Helm selbst gab sich gelassen und betonte, nie etwas anderes als Rückendeckung empfunden zu haben. Seine Truppe habe gegen Sturm nach dem frühen 0:1 einen „unglaublichen Kraftakt“ geschafft, „unglaublichen Spirit“ gezeigt und einmal mehr eine „Never-Give-Up-Mentalität“ als Stärke präsentiert.
Trainerfrage
„So eine Leistung wäre nicht möglich, wenn es dahinter nicht passen würde“, bekräftigte Austrias Trainer. Kapitän Manfred Fischer stellte sich hinter den Coach. „Wir wissen, was wir an unserem Trainer haben“, gab der Offensivspieler zu Protokoll. Angesichts des Aderlasses im Sommer und der vielen Ausfälle mache es sein Team „sehr ordentlich“. „Daher kann man sich selbst beantworten, ob der Trainer infrage stehen sollte oder nicht.“
Es ist nicht die einzige Baustelle, hinter den Kulissen tobt ein Machtkampf. „Dass es nicht ideal ist, was rund um den Verein passiert, braucht man sich nicht schönreden, aber das liegt nicht in unserer Hand, das müssen die Verantwortlichen selber oben regeln. Wir sind nur Spieler und werden dafür bezahlt zu trainieren und zu spielen“, hielt sich Abwehrchef Aleksandar Dragovic bedeckt. Das machen die Wiener in der jüngeren Vergangenheit gegen Sturm besonders gerne. Siebenmal gab es keine Niederlage, zuletzt viermal einen Sieg. „Es gibt keine Erklärung dafür, es sind immer brutal enge Spiele“, sagte Helm.
Angesichts der Begleitumstände war der Sieg bemerkenswert. Dragovic sprach von „ein bisschen turbulenten Wochen“. Fischer merkte an, dass aufgrund der äußeren Umstände viel auf die Spieler eingeprasselt sei. „Umso schöner ist es, dass wir unseren Fans einen Sieg schenken konnten“, betonte Dragovic. Der bleibe nun wie auch die bessere Platzierung im Vergleich zum nur auf Rang sieben liegenden Lokalrivalen Rapid bis zum Frühjahrsstart im Februar in Erinnerung.
Kommentare