Afrika Cup: Die große Sehnsucht von Österreichs WM-Gegner
Algeriens Hoffnung: Mittelfeld-Star Riyad Mahrez (li.) greift mit 34 Jahren noch einmal beim Afrika-Cup an.
Mit dem Duell zwischen Gastgeber Marokko und den Komoren beginnt am Sonntag (20 Uhr MEZ) in Rabat die 35. Ausgabe des Fußball-Afrika-Cups.
Aus österreichischer Sicht ist natürlich Algerien besonders von Bedeutung, immerhin sind die Nordafrikaner bei der WM im nächsten Jahr neben Argentinien und Jordanien ein Gruppengegner. Die „Wüstenfüchse“ haben einiges gutzumachen und gelten als Mitfavorit auf den Titel, der am 18. Jänner vergeben wird.
Starke Stars
Neben den Marokkanern, die mit Achraf Hakimi (Paris Saint-Germain) oder Brahim Diaz (Real Madrid) als heißester Titelkandidat gelten, werden die Algerier gemeinsam mit Ägypten um Liverpool-Star Mohamed Salah und Senegal zum Favoritenkreis gezählt.
Nach zweimaligem frühen Ausscheiden in der Vorrunde ist die Sehnsucht nach einer Wiederholung der Triumphe 1990 und 2019 dementsprechend groß.
Das Viertelfinal-Aus beim Arab Cup in der Vorwoche sollte nicht täuschen. Dort coachte Vladimir Petkovic eine B-Auswahl, nun sind auch die Stars wieder mit dabei. Allen voran Altmeister Riyad Mahrez – der ehemalige Stürmer von Manchester City kickt seit 2023 bei Al-Ahli in Saudi-Arabien. Weitere bekannte Spieler sind Dortmunds Ramy Bensebaini oder der Wolfsburger Mohamed Amoura. Einen bekannten Namen wird man zudem im Tor finden: Luca Zidane, 27-jähriger Sohn der französischen Legende Zinedine Zidane, dürfte den verletzten Einsergoalie Alexis Guendouz ersetzen.
Klare Favoriten
In Gruppe E sind die Algerier gegen Sudan, Burkina Faso und Äquatorial-Guinea jedenfalls klare Favoriten, für viele Beobachter gilt das ebenso beim Kampf um die Trophäe. Auch wenn Mahrez das nicht gerne hört. „Das bedeutet gar nichts. Wenn man bedenkt, wie wir bei den vergangenen zwei Afrika-Cups abgeschnitten haben, müssen wir realistisch bleiben“, betonte der 34-Jährige. Bei den Endrunden 2022 und 2024 gewann man von insgesamt sechs Spielen kein einziges.
Im Frühjahr 2024 kam dann Trainer Vladimir Petkovic ins Amt. Jener Mann, der jahrelang durchaus erfolgreich die Schweiz dirigierte und mit seinem aktuellen Team von 20 Partien 15 gewonnen und nur zwei verloren hat. „In unserer Gruppe sind wir der Favorit, diese Rolle müssen wir annehmen“, erklärte der 62-Jährige. Prognosen wollte er keine abgeben. „Die Einheit ist entscheidend. Wir müssen die Unterstützung der gesamten Nation spüren.“
Nur zwei Legionäre
Österreichs direkter Beitrag zum Turnier ist hingegen sehr übersichtlich. Lediglich zwei Kicker mit rot-weiß-rotem Bezug scheinen in den Kadern der 24 Teams auf: Rapids im Herbst oft angeschlagener Mittelfeldmann Martin Ndzie kämpft im Dress von Kamerun in einer Vierergruppe mit unter anderem Titelverteidiger Elfenbeinküste um einen Platz in den Top zwei und damit den Aufstieg ins Achtelfinale. Der zweite Spieler ist Sambias Stürmer Jack Lahne, der für Zweitligist Austria Lustenau in der laufenden Saison sechs Tore erzielte. Österreichs Vizemeister Red Bull Salzburg, der 2024 noch drei Akteure für den Afrika-Cup abstellte, muss diesmal ausnahmsweise kein Personal ziehen lassen.
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