Achte Bilanz vor der Trennung: Rapid holt die Pflichtsiege

FUSSBALL: TIPICO-BUNDESLIGA / GRUNDDURCHGANG: WSG TIROL - SK RAPID WIEN
Was fiel in der achten Runde der Bundesliga-Saison 2019/'20 positiv auf? Was blieb hingegen negativ in Erinnerung?

Der KURIER lässt auch in dieser Saison, in der die Bundesliga erneut nach 22 Runden in eine Meister- und eine Qualifikationsgruppe geteilt wird, am Montag das jeweilige Wochenende Revue passieren. Was fiel in der achten Runde positiv auf, was hingegen negativ?

+ Rapids Kontinuität: Jahrelang haben die Hütteldorfer bessere Platzierungen in der Bundesliga verschenkt, weil man sich gegen Nachzügler zu oft unerklärliche Umfaller geleistet hat. In dieser Saison dürfte dies anders sein. Das 2:0 bei Aufsteiger WSG Wattens war der dritte Sieg in Folge gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte nach dem 3:1 gegen die Austria und dem 5:0 gegen die Admira. Gegen die Spitzenteams Salzburg und LASK setzte es hingegen zwei Heimniederlagen. Die erste Partie gegen den WAC steht noch aus.

+ Linzer Startphase: Es war natürlich nicht die Salzburger Mannschaft, die in dieser Saison bisher für Furore gesorgt hat, aber der Auftritt des LASK in den ersten 30 Minuten war trotzdem beeindruckend. Der Serienmeister wurde mit den eigenen Stärken entzaubert. Das Pressing war genauso erfolgreich wie das Umschaltspiel. Die Salzburger hatten Glück, dass es nur 0:2 stand. Allerdings konnte der Vizemeister die Intensität nicht über 90 Minuten halten. Das lag einerseits wohl an der kurzen Regenerationszeit nach dem Europa-League-Auftritt am Donnerstag, andererseits an den Spielerwechseln bei Salzburg. Mit Haaland, Junuzovic und Minamino war die Qualität für eine müde und dazu in Unterzahl befindliche LASK-Elf zu groß. Logischer Endstand: 2:2.

+ Sturms Ausnahme: Ruhig, sachlich, analytisch - also genauso, wie es sein sollte, reagierte Emanuel Sakic nach dem 3:3 in Mattersburg. "Über Schiedsrichterleistungen brauchen wir nicht reden. Wir sind selbst schuld", meinte der Defensivspieler gegenüber dem Internetportal Sturmnetz. Sakic sollte für seine Vorgesetzten und Mitspieler Vorbild sein. Denn was sich einige Grazer nach dem 3:3 nicht nur verbal geleistet haben, ist durch keine Schiedsrichter-Fehlentscheidung entschuldbar. Das war weder Werbung für Sturm noch für die Bundesliga. 

- Admiras Ordnerdienst: Kontrolle ist wichtig, aber man kann es halt übertreiben wie ein Ordner beim NÖ-Derby zwischen der Admira und St. Pölten. Da musste ein 83-jähriger Zuschauer (!), der seit der Stadioneröffnung 1967 fast bei jedem Spiel in der Südstadt ist, erstmals überhaupt seine Baseball-Kappe abnehmen. Begründung: Er könnte ja darunter etwas verstecken. "Wollens meine Glatze sehen?", entgegnete der rüstige Pensionist. Aber vielleicht störte den Ordner auch einfach nur, dass es sich dabei um eine Fan-Kappe des Wiener Stadtligisten FavAC gehandelt hat.

- Altacher Auswärtsschwäche: Mit so einer Serie wird es für die Vorarlberger schwer, sich erstmals für die Meistergruppe zu qualifizieren. Das 0:2 bei der davor zu Hause sieglosen Austria war die vierte Niederlage im vierten Auswärtsspiel. "Es war ein enttäuschender Nachmittag, das war eine sehr schlechte Leistung von uns fußballerisch und auch organisatorisch. Wir sind in der Lage, guten Fußball zu spielen. Aber davon hat man einfach nichts gesehen", kommentierte Trainer Alex Pastoor auf Sky den erneut schwachen Auswärtsauftritt seiner Mannschaft.

- Salzburger Ersatzspieler: Acht personelle Veränderungen nahm Trainer Jesse Marsch nach der Champions-League-Gala gegen Genk vor. Die Spieler aus der zweiten Reihe sollten einmal ihre Chance bekommen. Nützten konnte diese kaum ein Salzburger. Einige vergaßen auf die Grundtugenden des Fußballs und ließen sich von einer engagierten LASK-Elf die Schneid abkaufen. Erst als Marsch mit Haaland, Junuzovic und Minamino drei absolute Leistungsträger der vergangenen Wochen brachte, lief es besser. Nur dank dieser Einwechslungen konnte der Tabellenführer noch die erste Saisonniederlage verhindern.

 

Kommentare