6. Bilanz vor der Trennung: Heimteams flop, Auswärtsteams top

Fußball, Austria Wien - Rapid
Was fiel in der sechsten Runde der Bundesliga-Saison 2019/'20 positiv auf? Was blieb hingegen negativ in Erinnerung?

Der KURIER lässt auch in dieser Saison, in der die Bundesliga erneut nach 22 Runden in eine Meister- und eine Qualifikationsgruppe geteilt wird, am Montag das jeweilige Wochenende Revue passieren. Was fiel in der sechsten Runde positiv auf, was hingegen negativ?

+ Mattersburger Philosophie: „Wir hätten auf dem Transfermarkt auch nichts mehr gemacht, wenn es gegen die Admira schief gegangen wäre. Wir gehen diesen Weg“, stellte Franz Ponweiser in der Südstadt klar. Die Burgenländer haben sich wieder ihrer Ursprünge erinnert. Es wird vermehrt auf Burgenländer gesetzt. Und gerade die konnten beim  3:1-Erfolg bei der Admira überzeugen.  Philipp  Erhardt und Christoph Halper waren maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Mattersburger vorerst vom Schlusslicht absetzen konnten. 

+ Auswärtsteams: Salzburg (5:1 bei WSG Tirol), Rapid (3:1 bei Austria), Mattersburg (3:1 bei der Admira), WAC (1:0 beim LASK), Hartberg (3:1 in St. Pölten) und Sturm Graz (2:1 in Altach) - in der sechsten Bundesliga-Runde feierten nur jene Teams Siege, die auswärts antreten durften. Das kommt nur alle heiligen Zeiten vor und ist deshalb schon bemerkenswert. Es spiegelt aber auch das Gefälle in der bisherigen Bundesliga-Saison wider. Alle vier Teams aus der oberen Tabellenhälfte, die gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte antraten, setzten sich auch durch.

+ Sturms Stärke: Gehen die Grazer in dieser Saison mit 1:0 in Führung, dann sind sie nur mehr ganz schwer zu biegen. Trainer Nestor El Maestro verfolgt der Ruf, dass seine Mannschaften Ergebnisse besonders gut verwalten können. Das zeigten die Sturm-Spieler bisher bei ihren vier Siegen, auch wenn es gegen Altach in den letzten Sekunden noch eng geworden ist.

- Admiras Auftritt: „Was zum Geyer ist hier los!?“ Ein Transparent  war genauso unmissverständlich wie die unüberhörbaren „Geyer-raus“-Rufe. Die Fans der Südstädter haben den Schuldigen für die sportliche Misere gefunden. Der angesprochene Admira-Trainer zeigte dafür Verständnis: „Ich verstehe, dass die Fans nach sechs Runden mit nur einem Punkt unzufrieden sind. Dass sie da meinen Namen rufen, kann ich nachvollziehen. Ich bin schließlich als Trainer verantwortlich.“ Beim 1:3 im Nachzüglerduell gegen Mattersburg trat seine Mannschaft wie ein Absteiger auf: ängstlich, verunsichert, konzeptlos.

- Salzburger Systemumstellung: „Es war nicht so gut, wie ich es erwartet habe. Es war okay.“ Jesse Marsch gewann mit seiner Mannschaft bei Aufsteiger WSG Tirol zwar 5:1, ganz zufrieden war der US-Amerikaner aber trotzdem nicht. Erstmals hatte Salzburgs Trainer sein Team von Beginn an mit der Dreier-Abwehr aufs Feld geschickt. Mit der gewohnten Viererkette, auf die er in  der zweiten Hälfte umstellte, habe laut Marsch das Spiel aber besser funktioniert, obwohl es schon zur Pause 3:0 stand. Eingestellt wird das Experiment deshalb aber nicht: „Wichtig ist die Flexibilität. Ich werde dieses System weiterhin probieren in der Bundesliga“, stellte Salzburgs Coach klar.

- St. Pöltner Heimschwäche: "Ich weiß nicht, was da los war? Wir haben richtig um Gegentore gebettelt", fragte sich SKN-Trainer Alexander Schmidt. Im Heimspiel gegen Hartberg stand es nach einer Viertelstunde 0:2, die Niederösterreicher mussten also wieder einmal einem Rückstand nachlaufen und konnten diesen nicht mehr wettmachen. Damit kassierten die Niederösterreicher im 13.Heimspiel gegen die Hartberger erstmals eine Niederlage. Mit dem Ende dieser Erfolgsserie ging eine Negativserie weiter: Der SKN hat in diesem Jahr noch immer kein Heimspiel gewonnen. In zehn Partien reichte es gerade einmal zu zwei Unentschieden.

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