50 Jahre Bundesliga: Rekordmann Krankl und die Austria als Nummer eins

50 Jahre Bundesliga: Rekordmann Krankl und die Austria als Nummer eins
Fakten und Schmankerl zum Start der Jubiläumssaison: Von Goleador Krankl über einen Trainer für vier Stunden bis zur Fairplay-Wiederholung.

Am 9. August 1974 feierte Österreichs Bundesliga ihre Premiere. Unter anderem mit einem 2:1-Sieg des LASK gegen Rapid in der ersten Runde. Deswegen beginnt die Jubiläumssaison am Freitag (20.30 Uhr, Sky und ORF 1 live) wieder mit dem Klassiker LASK – Rapid in Linz.

Der KURIER hat zum Start der 50. Saison 50 Fakten und Schmankerl aus der Historie zusammengestellt:

  • 39 Vereine haben bislang in der Bundesliga gespielt.
     
  • Heribert Weber ist mit 573 Einsätzen Rekordhalter – für nur drei Vereine: Sturm, Rapid und Austria Salzburg.
     
  • Rekordtorschütze ist Hans Krankl mit 270 Toren, weit vor Ivica Vastic und Peter Pacult (je 187 Treffer).
  • Krankl erzielt auch die meisten Tore in einer Saison: 41 sind es 1977/’78.
     
  • Erster Torschütze ist Admiras Johannes Demantke beim 6:1 gegen Eisenstadt.
     
  • Gestartet wird mit zehn Vereinen. Pro Bundesland ist je ein Team dabei, aus Wien (Rapid und Austria) zwei.
  • Durch die Reduktion von 17 auf 10 Vereine steigen Traditionsklubs wie Vienna und Sport-Club ab.
     
  • Für die Teilnahme am Trainingsbetrieb dürfen Spieler als Aufwandsentschädigung maximal 1.500 Schilling (109 Euro) pro Monat erhalten.
     
  • 1974 gibt es einen Aufnahmestopp für Ausländer. Die 23 Legionäre, die unter Vertrag sind, erhalten den Sonderstatus Fußballösterreicher.
     
  • Österreicher dürfen erst mit 26 Jahren ins Ausland wechseln. Diese Regel wird 1978/’79 aufgehoben.
     
  • Just im Weinland Burgenland gab es das Kaffeederby. 1982 – ’84 mit Eduscho Eisenstadt – Alvorada Neusiedl.
  • Vorarlberg kehrt erst 1997 mit Austria Lustenau ins Oberhaus zurück.
     
  • Das 11:1 von Rapid gegen den GAK im Juni 1977 ist der höchste Sieg in der Liga.
     
  • In diesem Spiel trifft Hans Krankl sieben Mal – Rekord.
     
  • 1982/’83 wird die 1. Division auf 16 Vereine aufgestockt. Doch Niveau und Zuschauerzahlen sinken gleich.
  • Ab 1985/’86 wird mit zwei Zwölfer-Ligen gespielt. Im Frühjahr spielen dann je acht Klubs ein Meister-, Aufstiegs- und Abstiegs-Play-off.
     
  • 1992 gibt es ein Fotofinish: Die Austria besiegt vor 40.000 Zuschauern im Prater Salzburg und holt so den Titel, punktegleich mit Salzburg und Innsbruck.
     
  • 1993/’94 kehrt man wieder zur Zehnerliga zurück. Das Format hält 25 Jahre.
     
  • Am 2. April 1995 wird erstmals ein Spiel live im TV übertragen. 932.000 sehen sich im ORF Salzburg – Austria an.
     
  • Nach dem Bosman-Urteil wird im Mai 1996 folgerichtig die Abschaffung der Ausländer-Klausel beschlossen. Zuvor waren drei Legionäre pro Verein und Spiel erlaubt.
50 Jahre Bundesliga: Rekordmann Krankl und die Austria als Nummer eins

Heribert Weber jubelte 1987 mit Rapid über den Meistertitel.

  • Zur Nachwuchsförderung startet 2004 der Österreicher-Topf. Jahrelang verzichtet nur Salzburg auf die Selbstbeschränkung (maximal sechs Legionäre im Matchkader) und Bonusgelder aus dem TV-Topf. Heuer macht nur noch die halbe Liga mit, es kommen mehr Legionäre.
     
  • 2018/’19 wird die Liga auf zwölf Teams aufgestockt und nach dem Grunddurchgang mit 22 Runden geteilt.
     
  • Seit 2021/’22 kommt in der Bundesliga der VAR zum Einsatz. Ob die Kritik nach der Verpflichtung des Ungarn Viktor Kassai als Schiedsrichter-Boss nachlässt?
  • Die meisten Spiele gepfiffen hat Fritz Stuchlik, nämlich 240. Er wird heuer wohl von Harald Lechner (231) abgelöst. Beide Schiedsrichter kommen aus Wien.
     
  • Die meisten Ausschlüsse (Rot oder Gelbrot) holt sich Michael Baur mit 12 ab – vor Didi Kühbauer und Thomas Zingler mit je 10.
     
  • Bisher gibt es sechs Bundesliga-Meister: 17 x Salzburg (Austria bzw. Red Bull), 14 x Austria Wien, 7 x Rapid und Wacker Innsbruck bzw. FC Tirol, 3 x Sturm, 1 x GAK.
     
  • Die (derzeit) zehn Meistertitel in Folge von Salzburg sind einsamer Rekord.
  • Andreas Ulmer ist mittlerweile 14-facher Meister und Rekordhalter. Bei seinem Meistertitel mit der Austria 2006 hatte der linke Verteidiger allerdings keinen Einsatz.
     
  • Erfolgreichster Trainer ist Otto Baric. Der 2020 verstorbene Kroate holt dreimal mit Rapid und zweimal mit Austria Salzburg den Titel.
     
  • Mit Austria, Rapid und Sturm sind nur drei Teams in allen Saisonen dabei.
     
  • 2007/’08 kommen vor der Heim-EM insgesamt 1.671.157 Zuschauer in die Stadien, das ist ein Schnitt von 9.284 pro Spiel – Rekord.
     
  • Der geringste Zuschauerschnitt (nur 3.520 pro Partie) wird 1984/’85 verzeichnet.
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14-facher Meister: Andreas Ulmer.

  • Ein Absteiger, der gleich wieder aufsteigt, ist schon lange her. Zuletzt gelang das dem FC Linz 1993/’94. Schafft Ried 30 Jahre später die Wiederholung?
     
  • Didi Constantini ist am 1. Juli 1998 nur vier Stunden lang Trainer in Steyr, ehe Geldgeber Herbert Müllner (ein Baumeister) durchsetzt, dass der bisherige Coach Rudi Eggenberger doch bleibt.
     
  • Der bislang letzte Mittelfeldspieler als Torschützenkönig ist Steffen Hofmann 2009/’10 mit 20 Treffern.
     
  • Nach 2013 und dem Austrianer Philipp Hosiner (32 Tore) dauert es zehn Jahre bis zu einem Torschützenkönig aus Österreich: Guido Burgstaller (Rapid) gelangen vergangene Saison 21 Tore.
  • Am leichtesten war es 1993/’94 sowie 2011/’12, Torschützenkönig zu werden: Je 14 Tore reichen für Heimo Pfeifenberger sowie Nikola Jurcevic und Stefan Maierhofer sowie Jakob Jantscher. Alle vier verdienten in Salzburg ihr Gehalt.
     
  • Die meisten Eigentore erzielte Herbert Oberhofer, der acht Mal in das falsche Tor traf. Das sonst verlässliche Admira-Urgestein kam auf 428 Spiele und 33 Treffer ins dafür bestimmte Gehäuse.
     
  • Für Wr. Neustadt erzielte Jörg Siebenhandl beim 2:1 in Mattersburg aus einem Freistoß das erste Tor der Saison 2011/’12. Und das als Tormann – aus 80 Metern. Es war auch das bislang letzte Goalie-Tor der Liga.
     
  • Am öftesten wird in der Bundesliga das Wiener Derby ausgetragen: Von den 184 Ligaduellen gewinnt die Austria 66, Rapid 55, 63 Derbys enden Unentschieden.
FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA: FK AUSTRIA WIEN - SK RAPID WIEN
  • In der ewigen Tabelle führt die Austria mit 3.000 Punkten vor Rapid (2.944 Zähler), sofern alle Saisonen nach der aktuellen Dreipunkte-Regel gezählt werden.
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  • Die beiden erfolglosesten Teams sind der SAK aus Salzburg mit 7 Punkten und Simmering (13) in ihrer jeweils einzigen Saison.
  • Nur noch zwei Vereine waren ebenfalls nur eine Saison dabei: St. Veit/G. und Spittal.
     
  • Nur vier Punkte holte Neusiedl 1983/’84, keinen davon im Herbst. Zwei mal wurde 0:0 gespielt (gegen St. Veit und Admira), den Sieg gab es auf dem grünen Tisch, weil Union Wels im Winter Konkurs anmeldete.
     
  • In den Top-10 der ewigen Tabelle spielen neun Vereine in einer Landeshauptstadt oder wurden dort gegründet (Admira). Die Ausnahme: Ried auf Platz neun (988 Punkten in 23 Saisonen).
50 Jahre Bundesliga: Rekordmann Krankl und die Austria als Nummer eins
  • Um die Risikofreude zu erhöhen, wurde 1995 auch in Österreich die Dreipunkte-Regel eingeführt. Zuvor gab es für einen Sieg zwei Zähler.
     
  • Es gab ein Spiel, in dem beide Teams mindestens fünf Tore erzielt haben: Den 6:5-Sieg von Sturm in Mattersburg im Oktober 2008.
     
  • Zehn Tore in einem Spiel und alle von einem Team gab es nur einmal: das 10:0 von Rapid beim GAK im September 1985. Es war auch der höchste Auswärtssieg.
  • In der Saison 2002/’03 gab es keinen Titelverteidiger. Unmittelbar nach dem Titel meldete FC Tirol Konkurs an.
     
  • Im August 2000 erzielte der Austrianer Christian Mayrleb in Bregenz ein Tor, anstatt dem Gegner nach einer Verletzungspause den Ball zu überlassen. Nach einem Tumult siegt die Austria 4:1. Austria-Sponsor und Bundesliga-Boss Frank Stronach ordnet aus Fairplay-Gründen eine (die erste) Spielwiederholung an. Bregenz siegt 2:1.

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