10. Bilanz vor der Trennung: Lebensversicherung der Austria

Fussball, FK AUSTRIA WIEN vs SCR ALTACH
Was fiel in der zehnten Runde der Bundesliga-Saison 2019/'20 positiv auf? Was blieb hingegen negativ in Erinnerung?

Der KURIER lässt auch in dieser Saison, in der die Bundesliga erneut nach 22 Runden in eine Meister- und eine Qualifikationsgruppe geteilt wird, am Montag das jeweilige Wochenende Revue passieren. Was fiel in der zehnten Runde positiv auf, was hingegen negativ?

+ Salzburger Statistiken: Torschüsse 34:1, Ballbesitz 72:28 %, Zweikampfquote 59:41 %, Passquote 85:59 %, Corner 12:0: Die Zahlen der Partie zwischen Salzburg und Altach machen den 6:0-Sieg des Tabellenführers noch deutlicher. Obwohl Trainer Marsch sieben Spieler der Startelf des 3:4-Krimis bei Liverpool geschont hatte, hatte die Notelf der Vorarlberger gegen die Salzburger Übermacht nicht den Funken einer Chance, wehrte sich allerdings auch nicht wirklich. Die Altacher haben auswärts in dieser Saison noch keinen einzigen Punkt geholt.

+ Rapids Auswärtsstärke: 20 Punkte haben die Wiener in dieser Saison bisher geholt, 13 davon auswärts. Denn das 3:2 in Mattersburg war schon der vierte Auswärtssieg in Folge nach den Erfolgen bei Sturm Graz, der Austria und Aufsteiger WSG Tirol. Nur im ersten Auswärtsspiel reichte es in St. Pölten nur zu einem 2:2. Gut, die ganz großen Brocken waren da noch nicht dabei. Mit Sturm wurde nur ein Klub, der aktuell unter den Top-6 platziert ist, geschlagen. Die Nagelprobe folgt in drei Wochen, denn dann gastieren die Rapidler in Salzburg. Der überlegene Tabellenführer ist nun schon 71 Pflichtspiele und 50 Bundesligaspiele in der Red-Bull-Arena ungeschlagen.

+ Austrias Lebensversicherung: Wo die Wiener ohne Christoph Monschein stehen würden, kann man sich leicht ausrechnen. Der Stürmer erzielte nämlich acht der nur 14 Saisontreffer der Austria. Auch beim 1:0 gegen Sturm Graz machte der ehemalige Admira-Spieler den Unterschied. Trifft der 26-Jährige in der Bundesliga, dann punktet seine Mannschaft in der Regel auch. Nur bei der 1:3-Niederlage gegen Rapid war das in dieser Saison nicht der Fall. Monschein hat  jetzt auch schon mehr Tore geschossen als in seinen ersten beiden Jahren bei der Austria, in denen er je sieben Treffer am Saisonende auf dem Konto hatte.

- Mattersburger Strafraumbeherrschung: Schon gegen Sturm agierten die Burgenländer bei Standardsituationen der Grazer vogelwild. Vor zwei Wochen reichte es noch zu einem 3:3-Unentschieden. Am Samstag setzte es hingegen eine 2:3-Niederlage zu Hause gegen Rapid. Erneut hatten die Mattersburger große Probleme bei Standardsituationen des Gegners. Die Treffer zwei und drei der Hütteldorfer entstanden im Anschluss an ruhenden Bälle. Mattersburg wartet auch wegen dieser Schwäche seit der ersten Runde (2:1 gegen Hartberg) auf einen Heimsieg.

- Tiroler Selbstfaller: Mit einem Sieg bei Schlusslicht Admira hätte sich der Aufsteiger weit vom Abstiegsplatz entfernen können, nach der 1:3-Niederlage in der Südstadt ist WSG Tirol wieder mittendrin statt nur dabei. Trotz einer frühen 1:0-Führung erweckten die Tiroler die vorher noch sieglosen Admiraner wieder zum Leben.  "Wir haben leider selbst viel dazu beigetragen, dass wir hier verloren haben, vor allem bei den Gegentoren, die waren billig und billiger", meinte ein natürlich unzufriedener Trainer Thomas Silberberger.

- Sturms Leistungsschwankungen: Bei der 0:1 gegen die Austria zeigten sich die Grazer wieder einmal nicht von der besten Seite. Trainer Nestor El Maestro gab danach zu, dass er mittlerweile verzweifelt ist: „Das ist extrem bitter, ich bin sehr enttäuscht. Das war viel zu wenig – heute und auch in der gesamten Saison bis jetzt. Leider ist das, was wir auf den Platz bringen, zu wenig. Ich glaube an die Jungs, aber ich bin häufig ein bisschen verzweifelt“, meinte er nach der vierten Niederlage in zehn Bundesligarunden.

 

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