Der Reifeprozess der Schweiz trägt Früchte

Frankreich vs. Schweiz - UEFA-Europameisterschaft 2020 - Achtelfinale
Die Schweiz schaffte bei der EURO die Sensation und warf Weltmeister Frankreich aus dem Turnier.

In der Heimat jubelten die Medien nach dem gewonnen Elfmeterschießen. „Sommer hext die Nati in den EM-Final“, schrieb die Boulevardzeitung „Blick“ in Anspielung an den von Goalie Sommer gehaltenen Elfmeter von Frankreichs Superstar Mbappe.

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Die „Neue Zürcher Zeitung“ nannte die Nacht eine „der denkwürdigsten“ der Schweizer Fußballgeschichte. „Es war ein unglaublich schönes Gefühl“, sagte Routinier Xherdan Shaqiri über den entscheidenden Moment, als Sommer hielt. Und gegen Spanien? „Man hat gesehen, alles ist möglich im Fußball“, sagte der frühere Bayern-Profi. „Wir werden diesen Tag heute genießen, und dann geht es weiter.“

Der in der Heimat seit geraumer Zeit stets umstrittene Teamchef Vladimir Petkovic freute sich: „Ich bin stolz auf diese Mannschaft, mit diesen 120 Minuten gegen den Weltmeister. Wir haben in den letzten Jahren immer auf einen Rückschlag reagiert, auch während dieses Spiels. Wir haben unser Spiel wie schon gegen die Türkei ein bisschen verändert.“

Kapitän Granit Xhaka erklärte: „Am Schluss kann ich nur sagen: Es ist ein unglaubliches Gefühl. Alle Schweizer können stolz sein. Gestern sagte ich, dass wir Geschichte schreiben werden. Die Mannschaft hat einen Charakter gezeigt. Wir glaubten daran, dass wir noch etwas reißen können, wenn wir das Anschlusstor schießen. Die letzten 30 Minuten waren wir das bessere Team. Allen muss bewusst sein, dass wir hier nicht einfach irgendeinen Gegner geschlagen haben, sondern Frankreich. Wir haben Geschichte geschrieben für den Schweizer Fußball, jetzt kennt jeder die Schweiz.“

Frankreich vs. Schweiz - UEFA-Europameisterschaft 2020 - Achtelfinale

De Schweiz tat offensichtlich gut daran, bei aller Kritik an Petkovic festzuhalten, der Teamchef wiederum hielt an seinen Stars fest. Die Schweizer durchliefen in den vergangenen Jahren einen Reifeprozess, die Früchte erntete man nun mit dem Einzug ins Viertelfinale. Der kommt nicht von ungefähr, denn die Schweiz ist seit 20 Jahren bei jeder Endrunde mit von der Partie.

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