French Open: Eine Australierin ist die neue Königin von Paris

French Open: Eine Australierin ist die neue Königin von Paris
Die 23-jährige Ashley Barty holt ihren ersten Grand-Slam-Titel und ist die neue Nummer zwei der Welt.

44 Jahre nach Margaret Court hat Australien wieder eine French-Open-Siegerin. In einem einseitigen Endspiel gegen die 19 Jahre alte Marketa Vondrousova aus Tschechien gewann Ashley Barty klar und verdient mit 6:1, 6:3.

Die 23-Jährige vervollständigte damit in Roland Garros eine nahezu märchenhaftes Comeback. Barty hatte nach den US Open 2014 für fast zwei Jahre mit dem Tennis aufgehört und zwischenzeitlich Cricket gespielt. Ab Montag wird sie nun die neue Nummer zwei der Tenniswelt sein.

Es war ein denkwürdiger Samstag auf dem Court Philipp Chatrier, nachdem sich Dominic Thiem und Novak Djokovic zuvor ein episches Halbfinale geliefert hatten. Wenngleich auch dieser Turniertag eine Herausforderung für die Veranstalter war. Neuerlicher Regen verzögerte daher auch das Damenfinale.

Während es bei den drei anderen Grand-Slam-Turnieren ständig Erneuerungen gab, hat man in Paris die Entwicklung verschlafen. Roland Garros beherbergt das einzige Grand-Slam-Turnier, das noch über kein Dach verfügt. Schon im nächsten Jahr hätte alles unter Dach und Fach sein können, umgesetzt wird das Unternehmen erst ein Jahr später.

Nachholbedarf

Die altehrwürdige Anlage soll in den nächsten Jahren aber den Rückstand gegenüber den anderen drei Grand-Slam-Turnieren aufholen. Die bei den Spielern beliebte „Stierkampf-Arena“ (Court 1) wird wegen einer weiteren Umgestaltung nach dem Turnier abgerissen. Dann soll bis 2021 der Platz der Musketiere völlig neu gestaltet werden, schon heuer wurde erstmals auf dem neuen Court Simonne-Mathieu gespielt, einem kleinen Stadion, das halb versenkt mitten im Botanischen Garten errichtet wurde.

Der französische Tennisverband (FFT) nimmt für all diese wegen der Zuschauermassen und des engen Grundstücks dringend nötigen Modernisierungsmaßnahmen nicht weniger als 380 Millionen Euro in die Hand.

Nicht die 550 Millionen Dollar, die die US Open innerhalb von fünf Jahren investiert hatten, aber dennoch gigantische, im österreichischen Sport völlig unvorstellbare Summe.

Dafür werden aber auch in Paris bald noch mehr Zuschauer kommen können. Im Vorjahr wurde mit 480.500 Fans ein neuer Rekord erreicht. Die Tendenz ist also steigend.

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