Fotofinish im Segeln: Zwei Sekunden Vorsprung nach 1350 Seemeilen

Fotofinish im Segeln: Zwei Sekunden Vorsprung nach 1350 Seemeilen
Das Team mit heimischer Beteiligung gewann die erste Etappe des Ocean Race Europe nach vier Tagen auf hoher See.

Als Konstantin Kobale am Steg in Cascais stand und seine „Sisi“ als erstes Boot in den Hafen der portugiesischen Küstenstadt einfahren sah, wurde der junge Wiener von den Gefühlen übermannt. „Das war ein umwerfender Moment“, meint Kobale. „Wer hat denn damit rechnen können?“ Wer hätte es für möglich gehalten, dass ein österreichisches Team die erste Etappe des Ocean Race Europe für sich entscheidet?

Als der leidenschaftliche Segler vor drei Jahren die Idee hatte, mit einem österreichischen Boot am berühmten Ocean Race teilzunehmen, war dieses ambitionierte Projekt vielerorts noch als Fantasterei abgetan worden. „Man hat uns belächelt.“

Doch wie ernst und professionell Team-Geschäftsführer Konstantin Kobale  und seine Crew dieses Vorhaben  in Angriff nahmen, wie konkurrenzfähig das junge Team ist, zeigt sich nun  beim Ocean Race Europe.   „The Austrian Ocean Race Project“, wie sich das Team nennt, beendete die erste Wettfahrt von  Lorient (Frankreich) nach Cascais  auf  dem ersten Platz. Nach 1.350 Seemeilen (2500 Kilometer) lagen die Österreicher am Ende zwei Sekunden vor dem ersten Verfolger.

Der Triumph ist umso bemerkenswerter, weil die Crew um Skipper Gerwin Jansen (NED) zwischenzeitlich bereits 50 Seemeilen (92,6 Kilometer) zurücklag, ehe „Sisi“ eine famose Aufholjagd startete. „Unsere Gegner sind uns vom Lebenslauf her weit überlegen, also müssen wir unsere Tugenden einbringen“, sagt Kobale, der Segler aus neun Ländern an Bord hat, darunter sind mit Anna Luschan und Oliver Kobale auch zwei Österreicher.

Konstantin Kobale selbst ist am Samstag im Einsatz, wenn vor Cascais eine eintägige Regatta stattfindet. Am Sonntag wird dann die zweite Etappe des Ocean Race Europe von Cascais nach Alicante in Angriff genommen.

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