Favoritensterben bei US Open geht weiter: Federer draußen

Tennis: US Open
Nach Djokovic ist der nächste große Favorit ausgeschieden. Nackenprobleme machten dem Schweizer zu schaffen.

Roger Federer ist bei den US Open völlig unerwartet im Viertelfinale ausgeschieden. Der 38-jährige Tennisprofi aus der Schweiz verlor am Dienstag (Ortszeit) in New York gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow mit 6:3,4:6,6:3,4:6,2:6. Leichtes Spiel hatte dagegen Serena Williams bei den Damen: Die US-Amerikanerin deklassierte die Chinesin Wang Qiang mit 6:1,6:0.

Federer musste sich beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison nach 3:12 Stunden geschlagen geben. Dimitrow, für den es im achten Duell mit Federer der erste Sieg war, trifft im Halbfinale am Freitag auf den Russen Daniil Medwedew, der Federers Landsmann Stan Wawrinka mit 7:6(6),6:3,3:6,6:1 besiegte.

Im Verlauf des Spiels klagte Federer über Nackenprobleme und musste vor dem entscheidenden Satz behandelt werden. "Ich hatte gehofft, dass es dadurch etwas lockerer wird. Das war leider nicht der Fall", sagte der Schweizer, der als zweiter großer Favorit in New York scheiterte. Zuvor war bereits Novak Djokovic im Achtelfinale gegen Wawrinka von einer Verletzung gestoppt worden.

Federer hatte im Arthur Ashe Stadium zunächst alles im Griff. Dem Rekord-Grand-Slam-Turniersieger gelang ein schnelles Break, nach nur 29 Minuten holte er sich den ersten Satz mit 6:3. Alles schien so zu laufen, wie in den bisherigen Vergleichen zwischen Federer und Dimitrow, die der Schweizer allesamt gewonnen hatte.

Aber dieses Mal ließ sich der Bulgare nicht so einfach abschütteln. Mit mutiger Spielweise brachte er den großen Favoriten, der in New York von 2004 bis 2008 triumphiert hatte, in Bedrängnis und schaffte nach insgesamt 1:07 Stunden den Satzausgleich. Doch Federer schüttelte sich nur kurz und übernahm dann wieder die Kontrolle über das Spiel. Der 20-malige Grand-Slam-Turnier-Sieger nahm seinem Gegner zwei Mal das Service ab und ging wieder mit 2:1-Sätzen in Führung.

Allerdings wirkte Federer insgesamt nicht so frisch wie in der Runde zuvor, als er den Belgier David Goffin im Schnelldurchgang besiegt hatte. Gleich zu Beginn des vierten Satzes gab er seinen Aufschlag ab und lief diesem Rückstand fortan vergeblich hinterher. Beim stand von 4:5 konnte er vier Breakbälle nicht nutzen, wenig später verwandelte Dimitrow seinen ersten Satzball.

Entscheidung im fünften Satz

Die Entscheidung musste so im fünften Durchgang fallen. Doch zuvor verschwand Federer für einige Minuten vom Centre Court und ließ sich behandeln. Im fünften Satz war er schließlich völlig chancenlos. Dimitrow gelangen zwei schnelle Breaks, Federers Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Mit dem ersten Matchball machte Dimitrow die große Überraschung perfekt.

Für die 37-Jährige Williams lebt hingegen der Traum vom 24. Grand-Slam-Titel weiter. Gegen Wang Qiang vollbrachte sie ihren insgesamt bereits 100. Sieg bei den US Open. Nur ihre Landsfrau Chris Evert hat in Flushing Meadows mehr Partien gewonnen (101). Williams benötigte gerade einmal 44 Minuten für ihren Erfolg. "Ich habe nie gedacht, dass ich 100 erreichen werde", sagte Williams nach der Partie. "Es ist so besonders." Im Kampf um den Finaleinzug trifft sie nun am Donnerstag auf die Ukrainerin Elina Switolina.

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