5 vor 12: "Existenzbedrohter" Sport mit Forderungen an Bund

Die hohe Inflation mit galoppierenden Energiepreisen stellt auch den Sport vor beträchtliche Probleme. Aufgrund massiv gestiegener Kosten ist schon von drohenden Schließungen die Rede, das Gespenst "Teuerungs-Lockdown" von Sportstätten und Vereinen geht um. Branchenvertreter, Verbände und Landespolitiker weisen seit längerem auf die prekäre Situation und die Notwendigkeit zusätzlicher Bundesfördergelder hin. Das tat am Montag auch der Dachverband Sport Austria.
Deren Präsident Hans Niessl hofft nach der erfolgreichen Abfederung der Folgen des Corona-Lockdowns durch den NPO-Fonds auf analoge Hilfen für den Sport in der neuen Krise. "Die Inflationslasten treffen den Sport in gravierender Art. Das ist eine existenzbedrohende Situation, weshalb unsere Forderungen berechtigt sind. Wir haben in der Pandemie einen Tsunami abwehren können, aber wir stehen vor einer neuen sehr großen Herausforderung. Die Folgen werden in manchen Sparten noch größer als in der Pandemie sein", erläuterte Niessl bei einem Pressetermin in Wien.
120 Millionen für den Sport
Seine Forderungen an den Bund sind einerseits die im Herbst durch das Parlament zu beschließende Erhöhung des Sportbudgets von seit zehn Jahren 80 auf "zumindest 120 Millionen Euro". Zweitens sollen die bewährten NPO-Fonds (bisher 170 Millionen Euro für den Breitensport) weitergeführt werden. "Genau diese Struktur wollen wir nutzen. Wir schlagen dem Sportministerium vor, dass die Lasten über den NPO-Fonds abgedeckt werden. Wir bestehen natürlich darauf, dass es rasch Hilfe gibt, damit der Sport nicht nachhaltigen Schaden erleidet", so der frühere SPÖ-Politiker.
Sport Austria stützt sich bei seinen Appellen auch auf eine aktuelle Auftragsstudie, die neue Hilfsgelder als unbedingt notwendig erachtet und für fiskalisch leicht machbar hält. Demnach könne das Leistungsniveau des organisierten Sports ohne zusätzliche öffentliche Unterstützung zur Abfederung der Inflationslasten nicht aufrechterhalten werden. Die Experten von SportsEconAustria geben weiters an, dass die öffentliche Hand derzeit ja inflationsbedingte Mehreinnahmen aus dem Sport in beträchtlicher Höhe generiere. Nämlich aktuell errechnete 202 Millionen jährlich. Diese Summe könnte man leicht "budgetneutral an den Sport weitergegeben", so die einfache Rechnung der Studienautoren.
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