Der Doppelweltmeister von Budapest im Juni hat gleich bei seinem ersten Auftritt in Rom Rekorde purzeln lassen. Am Freitag im Semifinale über 100m Kraul unterbot er mit 46.98 den europäischen Rekord um 13 Hundertstel.
Den allerersten Rekord brach er bereits mit zehn Jahren, zig weitere folgten seither. Popovici wird in der Schwimmwelt als neues „Schwimmphänomen“ à la Michael Phelps gefeiert. Konkurrenten sagen über den Rumänen, er sei ein Talent, das nur alle Hundert Jahre vorkommt.
Minimaler Aufwand - maximaler Ertrag
Adrian Radulescu sah das bereits vor acht Jahren. Dem jungen Coach war der damals neunjährige David im Pool in Bukarest aufgefallen. Seine Eltern hatten ihn zum Schwimmverein geschickt – einerseits, um das aktive Kind auszupowern, andererseits, um einer diagnostizierten Skoliose (Wirbelsäulenkrümmung) schon früh entgegenzuwirken. „Ihm war im Training immer schnell langweilig, er brach ab, um mit seiner Schwimmbrille zu spielen oder aufs Klo zu gehen“, erinnert sich der Trainer in einem Interview. Er war zwar groß für sein Alter, aber verhältnismäßig schwach. „Er schaffte keinen einzigen Liegestütz“, sagt Radulescu. Doch irgendwie kam aus dem „minimalen Aufwand“ immer und immer wieder „maximaler Ertrag“ heraus.
Bis heute bleibt er locker vor den Wettkämpfen, macht Kartentricks mit Kollegen, weshalb er sich den Spitznamen „der Magier“ eingehandelt hat. Nicht wegen seiner magischen Zeiten.
Für Popovici war Schwimmen immer ein Spaß, darauf haben auch seine Eltern immer Wert gelegt. Sie versuchten, zwischen maximaler Unterstützung und minimalem Druck den idealen Weg zu finden. Die Mutter ist nach einem Kurs Anti-Doping-Expertin, um Davids Medikamente zu checken, der Vater Ernährungsexperte. Als er erfahren hat, dass die beste Zeit zu essen zwei Stunden vor dem Training ist, beschlossen die Eltern, David jeden Tag um 4:30 aufzuwecken und ihm das Frühstück ans Bett zu servieren, damit er danach noch weiterschlafen kann.
Kommentare