Doping-Spiele? WADA-Chef ist "sprachlos angesichts dieser Idee"

Eine Spritze ist vor dem Schriftzug "Doping Control" zu sehen.
WADA-Boss Witold Banka versucht die Enhanced Games in Las Vegas mit allen Mitteln zu stoppen.

WADA-Präsident Witold Banka setzt sich energisch gegen die erstmalige Austragung der Enhanced Games ein. Der Pole bezeichnete die Spiele, bei denen Athletinnen und Athleten unter ärztlicher Aufsicht dopen dürfen, als „sehr gefährlich“ und „unverantwortlich“. Banka ergänzte laut BBC bei einer Veranstaltung in London: „Manchmal sind wir sprachlos angesichts dieser absurden Idee.“

„Wie kann es ethisch und moralisch sein, dass Menschen zustimmen, unter Einfluss dieser verbotenen Substanzen anzutreten?“, fragte Banka. Er forderte die nationale Anti-Doping-Agentur der USA sehr direkt auf, die Austragung im Mai 2026 in Las Vegas noch zu verhindern. „Wir wünschen uns dringend, dass unsere Kollegen in den USA mehr unternehmen, um sicherzustellen, dass diese Veranstaltung nicht stattfindet“, sagte Banka und verwies auch auf rechtliche Möglichkeiten: „Die USADA hat sich zwar allgemein geäußert, aber vielleicht ist es an der Zeit, die Geldgeber davon zu überzeugen, dass die Veranstaltung gefährlich ist.“ 

USADA-Chef Travis Tygart sprach von einer „gefährlichen Zirkusnummer“, die kein echter Sport sei. Mehr wurde aber bisher nicht unternommen. „Ich hoffe, es wird nicht dazu kommen, obwohl es einflussreiche und wohlhabende Sponsoren dieser unverantwortlichen Veranstaltung gibt“, sagte Banka. 

Viel Geld und ein Tabubruch bei den Enhanced Games

Prämien von bis zu einer Million US-Dollar sollen Sportlerinnen und Sportler zum eigentlichen Tabubruch verlocken. Es soll viel Geld für vermeintliche Weltrekorde unterstützt durch Doping geben, auch von sechsstelligen Antrittsprämien war schon die Rede. Die Macher haben nur drei Sportarten vorgesehen: Schwimmen, Leichtathletik und Gewichtheben

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