Dominic Thiem: Die Causa Goldberg und das Duell ums Halbfinale

Dominic Thiem: Die Causa Goldberg und das Duell ums Halbfinale
Mehr als die Kritik von US-Showstar Goldberg interessiert den Österreicher sein Viertlfinalgegner (Mittwoch: 15.30).

„Oh no!“ Nicolás Massú giftete sich nach ein paar verhauten Schlägen. Dabei ging es dabei ja gar nicht darum, Punkte zu schlagen. Und schon gar nicht den Gegner.

Der Chilene, einst auch ein Profi von Weltformat und Doppel-Olympiasieger, will auch beim Training mit Schützling Dominic Thiem Feuer einerseits, Präzision andererseits versprühen. Immer wieder lässt er ein „¡Vamos!“ folgen, allerdings bei guten Bällen von Thiem, nicht bei den eigenen.

Auch sonst war einen Tag vor der Viertelfinalpartie gegen den Russen Karen Chatschanow am MIttwoch (2. Partie nach 14 Uhr, ORF 1, Liveticker auf www.KURIER.at) viel los auf Court Nummer 4 der Anlage von Roland Garros.

Auch Fitnesstrainer Duglas Cordero, der sich vor eineinhalb Wochen einer Blinddarm-Operation unterziehen musste, ist wieder pumperlgsund. „Ja, alles wieder bestens. Bin schon seit ein paar Tagen wieder dabei“, sagt der Kubaner.

Auch der deutsche Adidas-Coach Mats Merkel war dieses Mal mit von der Partie, sein Landsmann Alex Stober, seit 2015 Physiotherapeut von Thiem, sowieso.

Weltweite Schlagzeilen

Thiem wurde zudem von den Fans, von denen viele aus Österreich kamen, angefeuert, der Court war menschengefüllter als bei manchem Match. Dazwischen wurde auch über den Eklat bei der Pressekonferenz diskutiert, als Österreichs Topmann von Serena Williams vertrieben wurde. Mittlerweile hat es der Vorfall auch in die amerikanischen Medien geschafft.

US-Showstar und Talkerin Whoopi Goldberg attackierte Thiem unsanft: „Hör mal zu, Mann. Keiner weiß, wer DU bist.“ Der Niederösterreicher hatte Serena Williams eine „schlechte Persönlichkeit“ vorgeworfen, weil diese nicht gewartet habe, bis seine Pressekonferenz vorbei ist. Thiem hatte die Schuld den Organisatoren, aber teilweise auch dem US-Superstar gegeben und gemeint, dass „Federer oder Nadal, so etwas nie tun würden“.

Mehr hat Thiem nicht gebraucht. Die eingeladenen Damen in der Talkshow (nein, die muss man nicht kennen; Anm.) hielten fast durchgehend Verteidigungsreden für Williams. In österreichischen Internet-Foren waren allerdings fast alle auf der Seite ihres Landsmannes.

Thiem will sich jedenfalls nicht mehr damit beschäftigen. Noch am Trainingsplatz sagte sein Vater Wolfgang, der am Sonntag angereist war: „Das wird zu sehr aufgebauscht. Dominic will davon nichts mehr wissen. Man erzeugt da künstlich irgendetwas.“

Sein Sohn will lieber von seinem heutigen Gegner sprechen Karen Chatschanow. „Ich kenne ihn gut, weil wir öfter miteinander trainiert haben. Gegen Juan Martín del Potro hat er im Achtelfinale extrem stark gespielt“, sagt die Nummer vier des Turniers. Vorzüge? „Er hat einen starken Aufschlag, seine Vorhand ist megagefährlich.“

Thiem weiß, wovon er spricht. Gegen den als Nummer zehn gesetzten Russen hat er im bisher einzigen Duell im Vorjahr im Halbfinale des Hallen-Masters von Paris in zwei Sätzen verloren. Der 23-Jährige steht erstmals in einem Major-Viertelfinale.

Eines hat er schon mit dem Dreisatz-Sieg über den Lokalmatador Gaël Monfils geschafft – er steht als erster Österreicher zum vierten Mal bei den French Open zumindest im Viertelfinale. „Muster hat hier schon gewonnen.Der Titel ist auch mein großes Ziel“, sagt Thiem.

Drei Siege fehlen noch.

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