"Scheißsituation": Diskus-Ass Weißhaidinger enttäuscht bei der EM

"Scheißsituation": Diskus-Ass Weißhaidinger enttäuscht bei der EM
Der Oberösterreicher belegte nach drei Versuchen nur Rang neun und verpasste damit das Finale der besten acht Werfer.

Beim "Heimspiel" in München sollte alles anders werden. Nach der WM-Enttäuschung in Eugene wollte Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger bei der Leichtathletik-EM wieder zurück auf das Podium. Nach bislang drei Bronze-Medaillen bei Großereignissen im Optimalfall sogar ganz nach oben. Anders als bei der WM wollte der 30-Jährige dabei auch kein unnötiges Risiko eingehen, Sicherheit ging diesmal vor.

Aus dem erwarteten und vom Team des Oberösterreichers auch erhofften Regen wurde nichts, und auch für Weißhaidinger lief es alles andere als aus einem Guss. Im ersten Versuch lieferten sowohl er als auch die Mitfavoriten Andrius Gudzius (LTU) und Kristjan Ceh (SLO) ungültige Versuche ab. Das halbe Feld der 12 Sportler blieb zum Start ohne Ergebnis.

Auch Durchgang Nummer zwei verlief für Weißhaidinger nicht nach Wunsch. Der Wurf fiel zu flach aus, er wertete ihn ungültig. So blieb nur noch ein Versuch, um eine erneute Enttäuschung wie in Eugene zu verhindern und nicht frühzeitig auszuscheiden. Von der geplanten Sicherheit war somit nichts mehr übrig, Weißhaidinger musste alles geben.

"Scheißsituation": Diskus-Ass Weißhaidinger enttäuscht bei der EM

Nicht mehr locker

Und während vorne Kristjan Ceh (SLO) mit 67,81 Metern und Mykolas Alekna (LTU) mit 67,26 Metern nach drei Versuchen das Feld anführten, zitterte Österreichs Leichtathletik-Aushängeschild ordentlich. Zwar lieferte Weißhaidinger diesmal einen gültigen Wurf ab, dieser kam allerdings nur auf 63,02 Meter. Damit verpasste der 30-Jährige wie schon bei der WM das Feld der besten Acht, diesmal fehlten knapp 30 Zentimeter.

"Das ist eine Scheißsituation", war Weißhaidinger danach auch klarerweise enttäuscht, "Wenn der erste gültig gewesen wäre, hätte das eine ganz andere Dynamik bekommen. Es geht dann sehr schnell. Ich habe nicht lange gehadert, aber man ist dann natürlich nicht mehr ganz so locker." Und während die Konkurrenz weiter um die Medaillen kämpfte, wollte der Österreicher nur mehr "weg von hier." Der Sieg ging am Ende an den erst 19-jährigen Alekna, der sich mit 69,78 Metern Gold sicherte. Silber ging an Ceh (68,28 Meter), Bronze überraschend an den Briten Lawrence Okoye (67,14).

Für Weißhaidinger war München eine Heim-EM gewesen, denn zahlreiche Fans waren aus der Heimat angereist. Diesen galt auch der erste Gruß, als er das Stadion betreten hatte. Sie sorgten anschließend für mächtig Stimmung. Beim Einwerfen knallte der siebenfache "Leichtathlet" des Jahres in Österreich das Gerät gleich einmal an die 68-m-Marke. Danach ging nichts mehr.

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