Die WM-Quali ist der beste Test für die EURO
„Wir werden im Ernstfall den Schalter schon umlegen.“ Also sprachen Teamkicker wie Teamchef Marcel Koller im Frühjahr 2016 nach den doch recht enttäuschenden Testspielen gegen Albanien (2:1), die Türkei (1:2), Malta (2:1) und die Niederlande (0:2). Es war eine fatale Fehleinschätzung, denn im Ernstfall bei der EURO konnte der Schalter bekanntlich nicht umgelegt werden, Österreich fuhr nach der Vorrunde wieder heimwärts.
Die Fehler von damals mit dem exakt durchgeplanten Programm beispielsweise im Trainingslager in Laax, das kaum Spielraum für Freiheiten ließ, will man diesmal vermeiden.
2021 startet die Mannschaft von Franco Foda gleich mit drei WM-Qualifikations-Matches in das Länderspieljahr, ein ideales Aufwärmen für die EURO im Sommer, wie sich alle Beteiligten einig sind. „Mir gefällt es so“, gesteht Wolfsburg-Legionär Xaver Schlager. „Jeder Sportler hat Bewerbspiele lieber als Testmatches. Da geht es um alles, da gibt es einfach kein Taktieren.“
Sein ehemaliger Teamkollege aus gemeinsamen Salzburger Zeiten, Stefan Lainer, stimmt ihm zu: „Es ist positiv, dass es gleich so los geht. Mit drei wichtigen Spielen kann man gleich Schwung aufnehmen und richtig für die EURO testen. Das gilt zwar für jede Nation, aber es ist eine gute Vorbereitung auf das Turnier im Sommer“, so der Abwehrspieler von Borussia Mönchengladbach, der beim Klub einen neuen Trainer bekommt – höchstwahrscheinlich Xabi Alonso. „Das wäre cool, von ihm kann ich sicher viel lernen. Auch Pep Guardiola hat schon prophezeit, dass er einmal ein großer Trainer wird. Aber vom Verein ist ja noch nichts offiziell bestätigt.“
Die letzte geglückte WM-Qualifikation war für die Endrunde 1998 in Frankreich, danach folgten fünf vergebliche Versuche. Dennoch zeigen sich die Spieler optimistisch, dass vor der Wüsten-WM in Katar kein Sand im Getriebe des Team-Motors ist. „Wir haben einen positiven Spirit im Team, haben uns über einen längeren Zeitraum eingespielt und entwickelt“, erklärt Lainer.
Schlager spricht von einer klaren Spielidee und gestiegenem Selbstvertrauen. „Wir brauchen uns vor niemandem verstecken. Die WM muss unser Ziel sein.
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