Neustart für Österreich mit einem Coach aus Schweden
Neo-Teamchef Jesper Sundberg.
Wie wird man eigentlich Teamchef der österreichischen Basketball-Frauen? Ganz einfach – man bewirbt sich. Das hat auch Jesper Sundberg getan – und bekam den Zuschlag. Gut, der 36-jährige Schwede hat natürlich auch Erfahrung im Basketball. In Schweden und Großbritannien coacht er schon seit mehr als zehn Jahren auf höchstem Niveau bei den Frauen. Aktuell trainiert er auch den deutschen Bundesligisten Hannover. Überzeugt hat er aber vor allem mit seinen klaren Visionen und seinem profunden Wissen über das österreichische Team.
Rekord beim Debüt
„Ich freue mich, dass es jetzt endlich losgeht“, verrät der sehr fokussiert wirkende Sundberg im KURIER-Gespräch. Sein Debüt feiert er am Mittwoch in der neuen Sport Arena Wien gegen Norwegen (18 Uhr/live ORF Sport+). Schon jetzt ist fix: Es wird einen neuen Zuschauerrekord geben. 1.600 Karten sind bereits verkauft, der Verband hofft, den 2.000er knacken zu können.
Mit dem neuen Teamchef will der Verband auch neu durchstarten. Nachdem es das Frauen-Nationalteam mehrere Jahre überhaupt nicht gegeben hat, bietet sich jetzt auch dank neuem Modus eine gute Gelegenheit. In einer ersten Phase der EM-Quali bekommt man es mit Gegnern zu tun, die nicht völlig außer Reichweite sind. Österreich trifft in Gruppe D neben Norwegen noch auf Großbritannien und die Schweiz. „Gegen Norwegen ist ein Sieg auf jeden Fall möglich“, glaubt Sundberg, „wir werden alles dafür tun.“
Große Visionen
Aber wieso wollte er diesen Job eigentlich? Obwohl Österreich nicht gerade berühmt ist für Frauen-Basketball. „Das heißt ja nicht, dass kein Talent da ist und kein Potenzial. Ich sehe hier tolle Spielerinnen und eine spannende Aufgabe.“ Er ist sich sicher: „Hier kann etwas entstehen. Und ich will Teil davon sein. Gemeinsam können wir etwas erreichen.“
In Wien hat sich der Schwede schon vor seinem neuen Job verliebt. „Ich war schon oft hier. Ich mag die Architektur, die Kultur. Ich glaube, ich war auch schon in jedem Museum hier.“ Für Sightseeing ist jetzt aber keine Zeit, die Konzentration gilt dem Team. „Ich will den Spielerinnen helfen, bestmöglich zu performen.
Klare Vorstellungen
In seinem aktuellen Aufgebot stehen elf Spielerinnen, die bereits in der abgeschlossenen EM-Qualifikation zum Einsatz kamen. Am Montagabend trainierte das Team erstmals unter seiner Anleitung. Sundberg hat auch schon eine ganz klare Vorstellung, wie er sein Team sehen will: „Mit dieser Mannschaft können wir eine ,spaced-out Offense’ spielen und defensiv sehr aggressiv agieren – das wird unsere Basis sein und davon ausgehend werden wir uns für jedes Spiel einen Gameplan zurechtlegen.“
Auch wenn die gemeinsame Vorbereitungszeit nur kurz war, ist Sundberg optimistisch: „Wenn wir unsere Grundprinzipien gut implementieren, dann wird uns ein guter Start gelingen.“
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