„Echt schön da“, nickt der 25-Jährige, „Österreich, Wien – das wird immer meine Heimat bleiben.“ Derzeit ist er allerdings nur zu Besuch hier, nächste Woche geht es für „Seiko“ zurück in die USA.
Er startet in sein drittes Jahr beim NFL-Team Arizona Cardinals. Einsätze hat er bislang nur in Vorbereitungsspielen bekommen. Das soll sich ändern. Im Wüstenstaat Arizona fühlt er sich pudelwohl. Was er vom „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ mitbekommt? „Jeder Wunsch wird dir erfüllt, solange es sich um Sport handelt.“ Vom klassischen „American Dream“ habe er bis jetzt wenig mitbekommen. Dafür lebt er seinen ganz persönlichen „American Dream“.
Der Wiener hat vor zwei Jahren im Rahmen des „International Pathway Programs“ (I.P.P.) den Sprung über den Atlantik geschafft. Das dritte ist das letzte Jahr dieses Programms. Heißt das, es ist der Sommer der letzten Chance? „Nein. Natürlich ist es mein Ziel, jetzt den Sprung ins Team zu schaffen. Aber es ist auch nicht unüblich, dass I.P.P.-Spieler erst nach den drei Jahren den Sprung schaffen.“ Druck mache er sich keinen (mehr). „Das war im ersten Jahr anders, da war ich auch naiv.“
Jetzt wolle Seikovits „einfach mein bestes Football zeigen“. Die Chancen auf einen Kaderplatz sieht er besser denn je: „Weil ich viel mehr Erfahrung habe und wir auch einen neuen Coach haben.“
Alte Liebe rostet nicht
Warum Letzteres ein Vorteil ist? „Weil ich jetzt einen besseren ersten Eindruck machen kann, als vor zwei Jahren. Und weil viele meiner ehemaligen Coaches jetzt bei anderen Teams sind und mich verpflichten können.“
Fehlen durfte beim Heimatbesuch neben einem Schnitzel auch der Besuch bei den Vienna Vikings nicht. Wenn Seikovits von seinem Ex-Klub spricht, erzählt er immer noch in Wir-Form. „Das ist einfach in mir drinnen“, lacht er. Dass die Vikings in der ELF wieder stark unterwegs sind, wundert ihn nicht: „Ein Grund dafür ist sicher die starke Nachwuchsarbeit.“
Apropos: Vergangene Woche hat Seikovits in Wien sein erstes Footballcamp geleitet. „Weil ich mich als Kind extrem gefreut hätte, wenn es so etwas gegeben hätte.“ 85 Kinder kamen. „Zu sehen, wie viel Spaß sie hatten, hat mir extrem viel gegeben.“ Eine Wiederholung nächsten Sommer ist geplant. Vielleicht dann mit NFL-Star Bernhard Seikovits.
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