Wie ein Bäckergeselle aus Braunau zur olympischen Hoffnung wurde

Ahmed Hagag (rechts) holte Österreichs erste EM-Medaille seit 1975.
Ahmed Hagag aus Braunau gehört zu den besten Boxern im Superschwergewicht. Dabei wollte er eigentlich Fußballer werden.

Achtelfinale bei der Box-WM in Usbekistan im Superschwergewicht: Ohne Probleme kämpft sich der Österreicher Ahmed Hagag unter die besten 16 olympischen Boxer der +92er-Klasse. Dort trifft er auf einen "Bären", wie er seinen Gegner später bezeichnet. 145 Kilogramm wiegt Paul Nigel aus Trinidad und Tobago. 41 Kilogramm mehr als Hagag – in einem Sport, in dem bereits ein Kilo den Unterschied ausmachen kann.

Der 23-Jährige aus Braunau am Inn setzt sich dennoch nach Punkten durch. Im Viertelfinale wartete Vize-Europameister Ayoub Ghadfa. Bei der EM 2022 musste sich Hagag dem Spanier geschlagen geben, sowie auch nun bei der WM. "Wegen eines unabsichtlichen Kopfstoßes wurden mir zwei Punkte abgezogen – sonst hätte ich den Kampf gewonnen", erklärt Hagag im KURIER-Interview bei seiner Ankunft in Wien am vergangenen Montag.

Bis fünf Uhr morgens grübelt der Sportler unter Tränen über den verlorenen Kampf nach. "Eine meiner schlimmsten Niederlagen. Ich fühlte mich so stark und war mir sicher, dass es mit der ersten WM-Medaille für Österreich klappen wird."

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