Gefühlte 80 Prozent der Fußballfans erhofften das Ende der Salzburger Dominanz. Eine Parallele zu Deutschland, wo man nördlich des Weißwurst-Äquators genüsslich jede Schlappe der Bayern zelebrierte. Und in Kauf nahm, dass mit Bayer Leverkusen ein Werksklub unter spanischer Regie von Xabi Alonso eine neuerliche Titelverteidigung des FC Mia san mia verhinderte.
So wie Salzburg und Leipzig ihren Fußball-Aufstieg dem Energydrink verdanken, ist die Liga-Existenz von Leverkusen durch den Pharmakonzern abgesichert. Bloß mit dem Unterschied, dass Bayer schon viel länger als Red Bull am Fußball-Markt und die Aversion gegenüber der Pillen-Elf abgeflaut ist. Während RB-Teams in Auswärtsspielen nach wie vor die Verachtung der Hardcore-Fans mit voller Wucht entgegenschlägt. Aber: Bei aller Sympathie für die Fußball-Ideologie von Mitgliedervereinen à la Rapid sei daran erinnert, wie die ganze heimische Liga von den „bösen“ Bullen profitiert:
Weil Salzburg in der europäischen Vierjahreswertung 2019 – 2024 so viele Punkte sammelte, die (zum vorläufig letzten Mal) einen Champions-League-Fixplatz sichern halfen und weiteren österreichischen Klubs Vorrundenspiele zu Europa- und Conference-League ersparen;
und weil auf Grund dieser UEFA-Klubtabelle (Salzburg 11,2 Punkte; LASK 9,2; Rapid 4,5; Sturm 3,6; Wolfsberg 2,7) von der UEFA jene österreichischen Klubs, die sich für keinen internationalen Bewerb qualifizieren konnten, zusammen einen Solidaritätsbeitrag von 5,5 Millionen Euro erhalten.
Auf zur Klub-WM
Eine fast zehnmal so hohe Summe winkt Salzburg als Startgeld bei der Klub-WM im Sommer 2025 in den USA. Wo die Elite des Weltfußballs versammelt und die Multi-Kulti-Truppe aus dem kleinen Salzburg großer Außenseiter sein wird.
Wären freilich all jene Ausnahmekicker, denen Salzburg als Karrieresprungbrett diente, in der Festspielstadt geblieben, ließe sich mit folgender Elf, gecoacht von früheren Salzburg-Betreuern wie etwa Adi Hütter oder Oliver Glasner sogar das Klub-WM-Finale erreichen:
Gulacsi (Leipzig), Laimer, Upamecano (beide Bayern), Wöber (Mönchengladbach); Szoboszlai (Liverpool), Sabitzer (Dortmund), Schlager, Seiwald, Haidara (alle Leipzig); Minamino (Monaco), Haaland (Manchester City). Weiters: Köhn, Camara, Lainer, Susic, Kampl, Mané.
Ihnen allen hatte Ebenbauer schon einmal eine Meistermedaille überreicht.
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