ROMY 2022: Hans Knauß, nominiert in der Kategorie Show, Unterhaltung

Hans Knauss
Der beliebte Ex-Skifahrer präsentiert "Österreich vom Feinsten", die Nachfolgesendung für "Klingendes Österreich".

Mangelnde Kamerapräsenz kann man Hans Knauß nicht nachsagen.

Als erfolgreicher Skifahrer wird man in Österreich ohnehin ständig von Kameras verfolgt. Aber auch nach seiner aktiven Karriere blieb der Schladminger den Kameras treu. Er nahm sie sogar selbst in die Hand und raste noch 15 Jahre lang für den ORF als Kamerafahrer die spektakulärsten Abfahrtsstrecken - zunächst ohne Stöcke - hinunter.

"Wenn er's nur aushält, der Knauß", hieß es in Anspielung an einen der Werbepartner des zweifachen Vaters. Irgendwann spielte der Rücken nicht mehr mit, und mit Ende der Saison 2019/2020 beschränkte sich Knauß auf seine Motorsportkarriere - und auf seine Tätigkeit für den ORF als Co-Kommentator und Analytiker bei Weltcuprennen und Großereignissen, wie jüngst bei den Winterspielen von Peking.

Hundertstel-Entscheidung

Selbst errang Knauß sieben Weltcupsiege, er gewann auch die Hahnenkamm-Abfahrt auf der Streif. Dazu kamen eine Super-G-Silbermedaille bei Olympia (Nagano 1998) und zwei Mal Edelmetall bei Ski-Weltmeisterschaften: Eine Silbermedaille im Riesentorlauf von St. Moritz 2003 und eine Bronzemedaille im Super-G von Vail/Beaver Creek 1999. Bei letzterem Rennen avancierte er zum ersten und einzigen Bronzemedaillengewinner, der nur eine Hundertstselsekunde Rückstand hatte. Wie das möglich war? Die vor ihm platzierten Hermann Maier und Lasse Kjus siegten ex aequo.

2004 stoppte ein Dopingtest die aktive Karriere des "Hundertstsel-Hans". Knauß konnte aber nicht zuletzt durch ein Gerichtsurteil seine Reputation wahren. Ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel hätte demnach das positive Testergebnis ausgelöst.

Aber auch durch seine gerade und unverstellte Art kam Knauß aus dieser Krise wesentlich rascher heraus als andere Sportler. Seitdem wird der Steirer für seine Kommentatorentätigkeit beim ORF rundum respektiert.

Forcher-Nachfolge

Dermaßen beliebt ist der Steirer, dass der ORF Steiermark sich dazu entschloss, ihn für die Nachfolgesendung für "Klingendes Österreich" als Präsentator einzusetzen. In "Österreich vom Feinsten" führt Knauß seit Herbst 2021 durch verschiedene Regionen Österreichs, umrahmt von Musikdarbietungen und Kulinarik.

Die Fußstapfen des kürzlich verstorbenen Sepp Forcher sind groß, aber Knauß versucht erst gar nicht, sich mit dem legendären Österreicherklärer zu vergleichen. Dabei hätten in den letzten Jahren immer wieder Leute gesagt: „He, du wärst der richtige Nachfolger", wie Knauß im KURIER-Interview zu berichten wusste. "Da hab’ ich eigentlich nur schmunzeln müssen", sagt er. Der Schlüssel zur neuen Aufgabe sei dann die Sendung „Winter in Österreich“ gewesen, die er mit Ski-Kollegin Anna Veith moderierte.

„Was mich tatsächlich irgendwo mit Sepp Forcher verbindet, ist das Leben in der Natur“, meint Knauß. „Ich war drei Jahre lang im Sommer Hiatabua auf einer Alm ohne Strom, er war Hüttenwirt. Da kriegst auch das Brauchtum und das Leben rundherum recht gut mit.“

Am 23. April werden wieder einmal mehrere Fernsehkameras auf den 51-Jährigen gerichtet sein. Bei der ROMY-Gala, wo er als Nominierter im Bereich Show und Unterhaltung herzlich eingeladen ist.

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