Sie betrifft den engen Vertrauten von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Lothar Lockl. Der Bundespräsident hätte es gern gesehen, wenn Lockl Außenminister geworden wäre. Sogar Sebastian Kurz, der auch als Kanzler die außenpolitische Bühne gern als die seine betrachtet, hätte mit Lockl im Außenamt gut leben können. Kurz versteht sich mit dem grünen Strategieberater ausgezeichnet.
Zum Bedauern von Kurz und Van der Bellen hat sich Lockl jedoch entschieden, in der Privatwirtschaft zu bleiben. Lockl hat ein florierendes Beratungsunternehmen aufgebaut. Als Minister müsste er dort aussteigen, "der Betrieb hängt aber an seiner Person", sagt ein Freund Lockls zum KURIER. Das Unternehmen werfe mehr ab als das Jahresgehalt eines Ministers, das rund 250.000 € beträgt. Aber darum gehe es nicht in erster Linie. "Wenn man in der Politik drinnen ist, kommt man nur schwer wieder raus", sagt Lockl im kleinen Kreis. Sprich: Die Firma wäre weg, er müsste für ein paar Jahre Ministerdasein zu viel aufgeben.
Das Angebot, als Botschafter einer österreichischen Green Economy durch die Welt zu fahren, sei für Lockl zwar verlockend gewesen, letztlich habe er sich aber dagegen entschieden.
Aufgrund von Lockls Absage dürfte das Außenministerium nicht an die Grünen gehen. Wie berichtet, gilt der Top-Diplomat und Vertraute von Sebastian Kurz, Peter Launsky-Tieffenthal, als möglicher Außenminister. Im Gespräch ist zwar auch Werner Kogler für den Posten, aber Berater des Grünen-Chefs raten ihm davon ab, zuviel unterwegs zu sein. Das Koordinieren der politisch kontrastierenden Regierungsparteien werde Koglers Präsenz in Österreich erfordern.
Kommentare