Wirtschaftsminister will in Japan "enormes ungenutztes Potenzial" aktivieren

Nach der nö. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner macht sich kommende Woche Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer mit einer Delegation der Wirtschaftskammer auf nach Japan. Die gemeinsame „Wirtschaftsmission“ findet anlässlich des Besuchs von Bundespräsident Alexander Van der Bellen statt.
Am Mittwoch will Hattmannsdorfer im japanischen Wirtschaftsministerium in der Hauptstadt Tokio ein „Memorandum of Cooperation“ unterzeichnen. Dieses sei ein „klares Bekenntnis zur strategischen Zusammenarbeit in Schlüsselbereichen wie Green Tech, Wasserstoff, Kreislaufwirtschaft und Start-ups“, wie es heißt.
Tags darauf, Donnerstag, geht es mit dem Schnellzug Shinkansen nach Osaka zur Weltausstellung weiter. Am Freitag findet ein „Österreichischer Nationentag“ statt, musikalisch begleitet durch die Wiener Sängerknaben und eine Original-Geige von Wolfgang Amadeus Mozart.
Der dritte Stopp der fünftägigen Reise lautet Himeji. Die dortige Burg aus dem 17. Jahrhundert wird per Unterstützungserklärung zur „Schwester“ von Schloss Schönbrunn in Wien.
Brückenkopf
Wozu das alles? Japan ist mit knapp 125 Millionen Einwohnern der zweitwichtigste Markt in Asien (nach China) und der drittwichtigster Partner außerhalb Europas (nach den USA und China). Das Land sei nicht nur zentraler Handelspartner, sondern auch „strategischer Brückenkopf in den asiatischen Raum“, erklärt Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer im Vorfeld der Reise, bei der er Österreichs Position als „innovativer Wirtschafts-, Forschungs- und Investitionsstandort“ stärken will.
2024 hat Österreich Waren und Dienstleistungen im Wert von 1,8 Milliarden Euro nach Japan exportiert. Etwa die Hälfte der Exporte sind Maschinenbauerzeugnisse, hinzu kommen Holzprodukte und Lebensmittel; wobei rund 80 Prozent der Exporteure Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sind.
Laut Analysen des International Trade Center (ITS) wären noch 1,5 Milliarden Euro mehr möglich. Dieses „enorme ungenutzte Export-Potenzial“ gelte es laut Hattmannsdorfer zu aktivieren, insbesondere in den Bereichen Hightech, Maschinenbau, Life Sciences (Pharma) und Digitalisierung.
Die Weltausstellung findet alle fünf Jahre statt, dieses Jahr von 13. April bis 13. Oktober in Osaka, Japan, unter dem Motto: „Designing Future Society for Our Lives“.
158 Länder nehmen teil, erwartet werden 28 Mio. Besucher.
Japan, ein ostasiatisches Land mit 124,5 Mio. Einwohnern, ist einer der wichtigsten Wirtschaftsräume der Welt, Osaka ist Drehscheibe für den internationalen Handel. Österreich hat 2024 Waren und Dienstleistungen im Wert von 1,8 Mrd. Euro exportiert und für 2,5 Mrd. Euro importiert.
Reiseinfos: Die Austrian Airlines bieten Direktflüge Wien–Tokio (12,5 Std.) an, weiter mit dem Shinkansen Zug nach Osaka.
Alle Infos für österreichische Besucher auf expoaustria.at
Stabil und hochqualifiziert
Gleichzeitig will Hattmannsdorfer Österreich als idealen Standort für japanische Unternehmen bewerben – als „Drehscheibe nach Mittel- und Osteuropa mit stabilen Rahmenbedingungen, Innovationskraft und hochqualifizierten Fachkräften“. Aktuell haben ca. 80 österreichische Firmen eine Niederlassung in Japan, umgekehrt sind ca. 100 japanische Unternehmen in Österreich präsent.
Die Reise sieht Hattmannsdorfer als „klares wirtschaftspolitisches Signal“, und zwar: „Wir investieren in globale Partnerschaften, um Wertschöpfung, Arbeitsplätze und technologischen Fortschritt nach Österreich zu holen. Die Expo ist dafür ein strategisches Schaufenster – mit hoher internationaler Sichtbarkeit und konkreten Chancen für unsere Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Start-ups.“
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