Wer bezahlt die Krisenfolgen?

Wer bezahlt die Krisenfolgen?
...und wie kommen wir aus den Schulden wieder heraus? Der KURIER hat Barbara Blaha (Momentum Institut) und Franz Schellhorn (Agenda Austria) zum Doppelinterview gebeten.

KURIER: Ein hartes Pandemie-Jahr liegt hinter uns, der Staat hat viele Milliarden an Hilfen ausgezahlt. Wurde an den richtigen Stellen unterstützt?

Schellhorn: Jein. Im ersten Lockdown sind die Hilfszahlungen zu langsam geflossen, im zweiten Lockdown ging es sehr schnell, was auf Kosten der Treffsicherheit ging. Ein Fehler war, dass die Kurzarbeit beim Umsatzersatz nicht angerechnet wurde. Aber die Entscheidung der Regierung, stark mit Geldflüssen zu operieren, war richtig. Natürlich wurden auch Betriebe gerettet, die schon vor der Krise nicht wirklich überlebensfähig waren. Aber das musste man in Kauf nehmen. Entscheidend war, so viele gesunde Betriebe wie möglich über den harten Lockdown zu bringen.

Blaha: Es wurde nicht immer an den richtigen Stellen unterstützt. Am meisten leiden in dieser Krise arbeitslose Menschen, Personen in Kurzarbeit, geringfügig Beschäftigte, kleine Selbstständige. Einige Dinge wurden gut gemacht, etwa die höhere Notstandshilfe oder die Rettung von 100.000 Jobs durch die Kurzarbeit. Mir hat der soziale Aspekt trotzdem oftmals gefehlt.

Hätte man das Geld anders aufteilen sollen? Weniger für Unternehmen, mehr für Arbeitslose?

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