2021 wurden auch Preise für die klügsten Ideen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie vergeben. Aus insgesamt 59 eingereichten Projekten aus 18 verschiedenen Ländern haben es zehn in die Endauswahl geschafft. Und viele davon machen Mut, weil sie zeigen, wie kreativ und reaktionsfähig auch oder gerade Kommunen sind, wenn es um die Bekämpfung einer Pandemie geht.
Ein Beispiel: die polnische Stadt Gdynia. Ganz nach dem Motto "Macht euch keine Sorgen, wir sorgen für euch" hat die Stadt das "Gdynia für Ärzte"-Programm aufgestellt, bei dem aus einer Schwäche Stärken wurden. Wie? Die Stadt hat eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet, die ausschließlich für das besonders belastete Spitalspersonal gedacht war. Damit sich Spitalsmitarbeiter gerade am Beginn der Pandemie um das Wesentliche, nämlich um ihre Arbeit im Krankenhaus kümmern konnten, wurde ihnen alles andere abgenommen: Über die Hotline wurden Zimmer in durch die Pandemie leer stehenden Hotels der Stadt vermittelt, Spitalsärzte und -schwestern konnten dort wohnen, wenn sie nicht im Dienst waren. Transport, Essen, psychologischer Support: All das wurde über die Hotline abgewickelt. Den Spitalsmitarbeitern waren viele Sorgen genommen (Stecke ich zu Hause niemanden an? Wie komme ich möglichst schnell und unkompliziert ins Spital?), auch die psychologische Betreuung wurde über die Hotline abgewickelt.
Ein anderes Beispiel ist die in Deutschland entwickelte Plattform "United we stream". Die Plattform entstand eigentlich zur Rettung der Club-Kultur, die durch geschlossene Nachtlokale plötzlich und vollständig zum Erliegen kam. Ursprünglich sollten via "United we stream" Spenden für Club-Betreiber und Aktivisten gesammelt werden - doch daraus entstand viel mehr. Mittlerweile vernetzt die Plattform Millionen Menschen in 113 Ländern, 2.228 Künstler haben an den gestreamten Veranstaltungen teilgenommen, mehr als 1,5 Millionen Euro an Spenden wurden aufgestellt.
Ebenfalls unter den Nominierten war das heimische Projekt "Alles gurgelt" - dessen Funktionsweise ist bekannt, mittlerweile könnte die Gurgel-Idee ja sogar nach Deutschland exportiert werden.
Gewonnen hat allerdings eine Initiative aus dem Nordosten Spaniens: Unter dem Titel "Brechen wir die Kurve" hat die Regionalregierung von Aragon nach Ausbruch der Pandemie binnen 24 Stunden (!) eine Bürgerplattform eingerichtet, die 2.000 Aktivisten, NGOs und Unternehmen so miteinander vernetzt hat, dass diese trotz "Social Distancing" miteinander in Kontakt bleiben und Probleme in den Schulen, bei der Versorgung mit Lebensmitteln, etc. gelöst werden konnten.
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