Waldhäusl zu Strache: "Mit voller Härte des Gesetzes bestrafen"

Waldhäusl zu Strache: "Mit voller Härte des Gesetzes bestrafen"
Spesenaffäre: Der blaue Landesrat ortet Unverständnis unter freiheitlichen Wählern und spricht von persönlicher Enttäuschung.

Beste Freunde werden der ehemalige FPÖ-Chef Heinz Christian Strache und niederösterreichische FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl wohl nicht mehr. Immer wieder gab es Reiberein zwischen den beiden Freiheitlichen. "Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, wenn er vor dem Scherbenhaufen seines Lebenswerkes steht und dennoch jeden zweiten Tag barfuß in die Scherben tritt", meinte Waldhäusl im August auf eine Interview-Frage, ob Strache ein Störfaktor für die FPÖ geworden sei und eine Gefahr für die Partei darstelle.

Jetzt hat sich der freiheitliche Landesrat zur Spesen-Affäre rund um den ehemaligen FPÖ-Chef geäußert. Waldhäusl sprach von Unverständnis unter den freiheitlichen Wählern und von großer persönlicher Enttäuschung. Strache soll ja über die FPÖ Zugriff auf ein üppig dotiertes Spesenkonto in Höhe von 10.000 Euro monatlich gehabt haben und darüber hinaus von der Wiener FPÖ monatlich 2.500 Euro Mietzuschuss bekommen haben. Strache sieht die Vorwürfe haltlos. Er und seine Frau Philippa hätten stets alles korrekt abgerechnet.

Angesprochen auf das Spesenkonto des ehemaligen FPÖ-Chefs, zog Waldhäusl im Ö1-Morgenjournal einen Vergleich mit der Feuerwehr. Man würde die Feuerwehr ja trotzdem weiter benötigen, auch "wenn der Feuerwehrkommandant als Brandstifter abgestempelt wird." So brauche es auch die FPÖ weiterhin, meinte Waldhäusl wohl als Motivation der blauen Wählerschaft mit Blick auf die kommende Wahl am Sonntag, wenngleich er einräumte, dass die Angelegenheit nicht zum Image der Kleine-Leute-Partei passe.

Generell würde Waldhäusl täglich die Verärgerung der Menschen über die Spesenaffäre spüren: "Das verstehen die Leute nicht. Dass einfach immer wieder, egal in welcher politischen Partei, Menschen einfach entweder nicht genug kriegen oder im System irgendwann einmal alles rechtens empfinden, was schon lange nicht mehr rechtens ist."

Die Bundespartei mache laut Waldhäusl alles richtig: "Alles aufarbeiten und im Verdachtsfall den Gerichten vorlegen." Und sollten sich die Vorwürfe gegen Strache bestätigen, dann, so forderte der niederösterreichische Landesrat "soll das Gesetz so angewendet werden, wie bei allen anderen auch. Das heißt: Mit der vollen Härte des Gesetzes auch bestrafen.“

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