Vorbild Burgenland: Wien will pflegende Angehörige anstellen

Vorbild Burgenland: Wien will pflegende Angehörige anstellen
SPÖ-Stadtrat Hacker kündigt Reform an, sieht aber Probleme bei Arbeitsrecht.

Wien überlegt eine Pflegereform nach burgenländischen Modell, wonach pflegende Angehörige vom Land angestellt werden, berichtet die Krone am Sonntag. 

Im Burgenland können Angehörige eines Pflegefalls ab Stufe drei vom Land angestellt und versichert werden. Pflegegeld gibt es dann nicht. Im Burgenland nutzen das Modell seit dem Start im Herbst 2019 bereits mehr als 200 Menschen. Vor dem Start hieß es, dass es für rund 2.000 Menschen möglich wäre. 

Der Wiener Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sagt in der Krone, er habe "den Auftrag gegeben, sich darum zu kümmern, dass wir in Wien Ähnliches zustande bringen". Die Anstellungen seien allerdings "arbeitsrechtlich sehr kompliziert". 

Pilotprojekt in OÖ

In Oberösterreich startete auf Initiative von SPÖ-Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer im April ein Pilotprojekt mit 30 Personen, die eine Grundausbildung zur Alltagsbegleiterin absolvieren mussten. Sie erhalten 1.900 Euro brutto bei 38 Wochenstunden Arbeitszeit.

Im SPÖ-geführten Kärnten hieß es, man prüfe den Plan "als Mosaikstein zur Sicherung qualitativ hochwertiger Pflege". 

Ausbildung als Priorität bei Pflegereform

Im Bund läuft gerade die Pflegereform an, sie konzentriert sich vorerst darauf, wie die Ausbildung von 90.000 Pflegepersonen im nächsten Jahr sichergestellt werden kann.

Zum Plan gehören so genannte "Community Nurses", die Angehörigen bei der Pflege zu Hause helfen sollen - etwa bei der Planung der Versorgung und bei der Einschätzung des Pflegebedarfs. Pilotprojekte sollen bereits im Herbst starten, kündigte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) an. 

Rund 96.000 Personen sind derzeit in Österreich in Pflegeheimen untergebracht, 153.000 werden von mobilen Diensten zu Hause betreut. 

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